Angreifer geht in die Erste Bundesliga

Abschied auf Instagram: Hack verlässt den FCN

9.8.2021, 16:33 Uhr
Robin Hack trägt nicht mehr das Trikot des 1. FC Nürnberg.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Robin Hack trägt nicht mehr das Trikot des 1. FC Nürnberg.

Die Generation Instagram mag es gerne spektakulär. Bilder in teuren Autos oder vom Strand kommen immer gut an, vom eigenen Sixpack oder Traumtor sowieso, deswegen postet auch RH 17 hin und wieder etwas aus seinem Leben.

RH 17. So nennt sich der Fußballer Robin Hack, samt Rückennummer. "Lieber 1. FC Nürnberg, liebe Club-Fans, nach zwei Jahren ist heute für mich der Tag gekommen, um Abschied zu nehmen und mich bei euch zu bedanken", schrieb er am Montagmittag auf seiner Seite. Als der von ihm angestrebte Wechsel zu Arminia Bielefeld noch gar nicht perfekt war.

In die Bundesliga wollte Hack schon im Sommer 2019 unbedingt, weil er ja aus der Bundesliga kam und als 19-Jähriger sogar zwei Minuten in der Champions League hatte spielen dürfen, damals, mit der TSG Hoffenheim gegen Manchester City.

Die internationale Fachwelt nahm ganz kurz Kenntnis vom pfeilschnellen Angreifer aus Bruchsal, der acht Monate später zum 1. FC Nürnberg in die zweite Liga wechselte. Allerdings kam er nicht, um langfristig zu bleiben, obwohl er einen Vier-Jahres-Vertrag unterschrieben hatte, wie der damalige Sportvorstand Robert Palikuca sogar auf der Mitgliederversammlung im Oktober 2019 kundtat.

Trotzdem wollte sich Hack schon im vergangenen Sommer beruflich verändern; sein Flirt mit dem 1. FC Köln blieb allerdings nur ein Flirt, weil der Club auf seiner Ablöseforderung beharrte. Zehn Tore hatte Hack in seiner Premierensaison geschossen für den 1. FC Nürnberg und sich in die U21-Nationalmannschaft.

Jung, dynamisch – und noch vergleichsweise günstig zu haben. Dennoch musste Hack bleiben, schweren Herzens. Sein zweites Jahr Nürnberg dürfte den Preis aber vermutlich sogar noch gedrückt haben; etliche Verletzungen, nur 19 Startelf-Einsätze, vier Tore, fünf Torvorlagen. Eher mittelmäßige Statistiken für den Hochbegabten, der sich davon aber nicht verrückt machen ließ. Geschweige denn seine kurzfristige Karriereplanung überdachte.

Der mittlerweile 22-Jährige fühlt sich weiterhin zu Höherem berufen. "Es war nicht immer leicht die letzten zwei Jahre", findet auch Hack, der jetzt bereit ist für den nächsten Schritt, "ein neues Kapitel". Bereit für: Arminia Bielefeld.

"Zufriedenstellende Lösung"

Eine Bestätigung der Bild-Meldung stand am frühen Nachmittag noch aus, obwohl sich Robin Hack da längst in Ostwestfalen aufhielt und via Instagram seinen Abschied vom Club verkündete. "Die Gespräche sind soweit fortgeschritten, dass wir von einer Einigung ausgehen können", sagte Dieter Hecking. Wieviel Geld jetzt zeitnah auf dem Vereinskonto eingeht, sagte er nicht. Spekuliert wird über ein Transferpaket mit einem Gesamtvolumen von zwei bis 2,5 Millionen Euro, eventuelle Nachzahlungen mit eingerechnet.

Für Hecking ist es vor allem "eine zufriedenstellende Lösung für alle Seiten". Obwohl der 1. FC Nürnberg mal wieder ein viel versprechendes Talent ziehen lassen muss. Finanzielle Sorgen aufgrund wegbrechender Einnahmen in Pandemie-Zeiten ließen den handelnden Personen aber wohl keine andere Wahl.

Hacks Entscheidung, den Club so schnell wie möglich wieder verlassen zu wollen, steht schon etwas länger fest. Der Nürnberger Weg war nie so wirklich auch seiner, stattdessen ging er seinen eigenen, so auch jetzt. Nicht, ohne seinen Mannschaftskollegen und den Fans ein Kompliment auszusprechen. Via Instagram.

Sein künftiger Trainer kennt ihn bereits aus gemeinsamen Zeiten beim DFB. "Robin Hack ist ein interessanter, junger, entwicklungsfähiger Spieler", hat Frank Kramer kürzlich dem kicker verraten, so ähnlich hatten sie das vor gut zwei Jahren auch in Nürnberg formuliert. 14 Tore später ist Hack auch schon wieder Geschichte. Nachdenklich scheinen sie ob des Abgangs nicht zu sein, wie der Sportvorstand betont. "Wir sehen uns vorne gut aufgestellt, auch ohne Robin Hack."

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