"Bisschen schlimmer als erwartet"

Bei Hungbo und Lohkemper dauert es länger: Verletzten-Update beim Club

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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16.8.2023, 15:58 Uhr
Leidensfähigkeit voraussetzt: Joseph Hungbo wurde bei seinen ersten beiden ersten Auftritten oft gefoult - und fehlt dem Club deshalb noch länger.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Leidensfähigkeit voraussetzt: Joseph Hungbo wurde bei seinen ersten beiden ersten Auftritten oft gefoult - und fehlt dem Club deshalb noch länger.

In seine Zeit beim 1. FC Nürnberg ist Joseph Hungbo furios gestartet. Für das offizielle Mannschaftsfoto kam der (vorerst) letzte Sommer-Transfer zwar zu spät, beim Saisonauftakt in Rostock deutete er aber an, dass er mit seinem Antritt den ein oder anderen Verteidiger in der 2. Bundesliga überfordern kann. Gefühlt war der 23 Jahre junge Flügelstürmer aus Süd-London nur durch Fouls zu stoppen, gegen Hannover 96 eine Woche später war es ähnlich.

Dass diese Spielweise ein gewisses Maß an Leidensfähigkeit voraussetzt, hat Hungbo inzwischen erfahren, bereits beim zweiten Auftritt hatten ihn seine Gegenspieler nachhaltig ausgebremst. Nach dem 2:2 gegen Hannover 96 gab der 1. FC Nürnberg bekannt, dass sowohl Hungbo als auch Felix Lohkemper jeweils nach einem Schlag gegen das Knie erst einmal aussetzen müssen. Die Dauer des Ausfalls hänge vom Heilungsverlauf ab, hieß es einigermaßen nichtssagend am Valznerweiher, genauer wollte sich der Verein nicht festlegen - auch weil die dicken Knie der beiden Spieler offenbar noch keine endgültige Diagnose zuließen, heißt es jetzt.

Fiéls Hoffnung wird enttäuscht

Am Mittwoch wurde es dann konkreter. "Die Verletzungen sind schwerwiegender als wir alle erhofft hatten", sagte Trainer Cristian Fiél nach der Vormittagseinheit, die zahlreiche vor allem kleine Fans besucht hatten. Zwar soll Hungbo am Donnerstag wieder ins Lauftraining einsteigen und Lohkemper "in den kommenden Tagen", aber ursprünglich war zumindest der Engländer schon in dieser Woche im Mannschaftstraining zurückerwartet worden. "Es ist ein bisschen schlimmer als erwartet, sonst wären sie heute schon auf dem Platz gestanden", sagte Fiél und überließ die detaillierte Beschreibung der Verletzungen dann der hauseigenen Medienabteilung.

Bei Hungbo wurden "ein paar Fasern im Außenband in Mitleidenschaft gezogen", heißt es in der diesmal sehr konkreten Mitteilung des 1. FC Nürnberg. An einem Anriss ist er also gerade noch so vorbeigekommen, trotzdem ist es eben mehr als eine Prellung, Lohkemper hat es sogar noch ein bisschen übler erwischt, bei ihm erkannten die Ärzte, dass das Innenband "leicht angerissen" ist.

Auch Castrop nicht dabei

Für die Partie am Sonntag in Osnabrück kommen beide nicht in Frage, auch sonst ist das Aufgebot einigermaßen ausgedünnt. Ivan Marquez zog nach seiner Schultereckgelenkssprengung am Mittwoch seine Runden, wird aber natürlich noch brauchen, Florian Flick machte zwar das Aufwärmprogramm mit der Mannschaft mit, zog sich dann aber wieder zurück. Mats Möller Daehli soll zwar Fortschritte machen, anscheinend sind die Leistenprobleme, "die auf eine hohe Belastung durch die kurzen Sommerpausen in den zurückliegenden Jahren zurückzuführen sind", aber ebenfalls größer als erwartet. Bei Jens Castrop ergab das MRT kein größeres Problem, aufgrund von Schmerzen im Sprunggelenk kann aber auch er seit vergangener Woche maximal individuell trainieren.

Auf manchen Positionen stellt sich die Mannschaft also gerade fast von selbst auf, auch wenn in Oberneuland der ein oder andere andeutete, dass er vielleicht auch mal eine Option sein könnte für 90 oder wenigstens 25 Minuten in der Liga. Cristian Fiél wird in der Woche genau hinsehen im Training, er muss schließlich noch etwas länger improvisieren.

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