Ernüchterung nach dem 0:3 in Hannover

Club-Kapitän Schindler frustriert: "So wird das nichts"

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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29.4.2023, 23:15 Uhr
Allmächd: Christopher Schindler nach dem Schlusspfiff.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Allmächd: Christopher Schindler nach dem Schlusspfiff.

Dass Derrick Köhn auch aus größerer Entfernung sehr hart und sehr platziert schießen kann, sollte auch außerhalb von Hannover bekannt sein. Die Verteidiger des 1. FC Nürnberg ließen ihn in der 49. Minute des Zweitligaspiels am Samstagabend im Niedersachsenstadion trotzdem ungestört Richtung Strafraum ziehen. Kurz darauf stand's 0:2, bereits die Vorentscheidung.

Dilettantisches Abwehrverhalten auch beim 0:1, als Julian Börner einen Freistoß aus halbrechter Position erstaunlich unbedrängt einköpfen durfte. Vor dem 0:3 leistete sich Johannes Geis im Mittelfeld einen fürchterlichen Querpass, gegen den aufgerückten Defensivblock hatte Hannover danach leichtes Spiel.

Der Club wie ein Absteiger? "Wenn man sich auswärts auskontern lässt, dann ja", meinte Enrico Valentini, außerdem "müssen wir vor dem Tor viel gefährlicher werden, es fehlt die letzte Konsequenz", vorne wie hinten. Heißt für die nächste Arbeitswoche: "Dass wir wieder aufstehen, uns wieder schütteln, wieder ein Heimspiel gewinnen müssen." Am Sonntag, gegen Kaiserslautern.

Tempelmann: "Das übliche Auswärtsspiel"

Auswärts ist mit dem 1. FC Nürnberg in dieser Saison jedenfalls nicht viel anzufangen, wobei sich die Niederlagen-Muster wiederholen. Auch Lino Tempelmann hatte "das übliche Auswärtsspiel" gesehen und sogar hautnah erlebt: "Ein Rückschlag, und wir schaffen's nicht, uns aufzubäumen, das ist einfach brutal ärgerlich."

Sein Kapitän wurde vor der Fernsehkamera noch etwas deutlicher; einem ordentlichen Auftritt wie gegen Düsseldorf "folgte wieder ein Spiel, als ob wir nichts gelernt hätten, vielleicht können wir mit Lob nicht umgehen", meinte Christopher Schindler, "sehr naiv" sei das alles gewesen. Viele falsche Entscheidungen mit Ball, "die Konter, die wir kriegen: So wird das nichts, das tut einfach nur weh."

Sein Trainer wollte das 0:3 nicht überbewerten, "bis zum 0:1 haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht", fand Dieter Hecking, nur eben in den Strafräumen nicht. Blöd, dass da Fußballspiele entschieden werden: "Wir haben den Abstiegskampf nie aufgegeben, auch nach dem Heimsieg gegen Düsseldorf nicht", sagte Hecking noch, der Abstiegskampf geht also weiter. Wahrscheinlich bis Ende Mai, mindestens.

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