Laute Dienstags-Einheit

Club-Trainer Fiél: "Da kann man auch mal unzufrieden sein“

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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26.9.2023, 17:36 Uhr
„Ist ein wichtiger Bestandteil meines Kaders": Cristian Fiél (hinten) über Christoph Daferner (vorn).

© Sportfoto Zink / Hans-Martin Issler, Sportfoto Zink / Hans-Martin Issler „Ist ein wichtiger Bestandteil meines Kaders": Cristian Fiél (hinten) über Christoph Daferner (vorn).

Einige beim 1. FC Nürnberg hatten erstaunlich schlechte Laune am sonnigen Dienstagnachmittag, nicht nur Florian Hübner und Ahmet Gürleyen sah und hörte man ihre Unzufriedenheit auch an. Die beiden sind Konkurrenten, kämpfen um den zweiten Platz in der Innenverteidigung neben Ivan Marquez. In Kaiserslautern und gegen Fürth durfte Hübner ran, in Braunschweig wieder Gürleyen nach abgesessener Sperre.

Im Nachhinein wäre die vorherige Aufstellung wahrscheinlich die bessere Idee gewesen, Gürleyen sah bei den zwei Gegentoren ziemlich schlecht aus. So dass Trainer Cristian Fiél vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg (Sonntag, 13.30 Uhr) vor der nächsten kniffligen Entscheidung steht: Wieder mit Gürleyen? Oder doch der erfahrene Hübner? Jannes Horn?

„Das ist halt Profi-Fußball, da kann man auch mal unzufrieden sein“, fand Fiél nach der Einheit, dass man etwa eine Niederlage in einer Übungsform „mit seinen Mitspielern anspricht, ist doch super“. Anschreien offenbar auch, was ein Berufsspieler aber wohl aushalten muss. Erst recht nach einer nicht durchweg überragenden Leistung wie in Braunschweig.

"Der eine oder andere Punkt zu wenig"

Mit gemischten Gefühlen blickt Fiél auf die vergangenen Wochen; „das eine oder andere Gegentor zuviel, der eine oder andere Punkt zu wenig“, so fasst er die ersten sieben Begegnungen zusammen, möchte aber auch unbedingt die positiven Aspekte berücksichtigt sehen in einer Zwischenbilanz. „Wir würden gut daran tun, da weiterzumachen.“

Personell hat die Lage wieder etwas entspannt; Taylan Duman (viraler Infekt) trainierte normal mit, Daichi Hayashi (Achillessehnenprobleme) und Nathaniel Brown immerhin auf dem Platz, aber nicht mit den anderen. Brown hatte von den zwei Länderspielen mit der deutschen U21-Nationalmannschaft einen Virus mitgebracht und drei Kilo verloren.

Jetzt müssen sie erst mal schauen, wie er die Belastung vom Dienstagnachmittag wegsteckt; voll im Saft steht hingegen Christoph Daferner, zumal er sich an den zwei vergangenen Spieltagen ausruhen konnte. Gegen Fürth gehörte er nicht mal zum Aufgebot, in Braunschweig saß er 90 Minuten auf der Bank – weil Julian Kania vorerst an ihm vorbeigezogen zu sein scheint.

Fiél möchte die Personalie nicht überbewertet wissen und wird auch nicht anfangen, „darüber nachzudenken, was Außenstehende sagen“. Etwa dass Daferner möglicherweise unten durch sei, dass mit ihm nicht mehr geplant werde. Denkste. „Er ist ein wichtiger Bestandteil meines Kaders und hat genauso wie alle anderen die Möglichkeit zu spielen“ kontert Fiél trocken.

Eine Nicht-Berücksichtigung hat ja meistens auch Gründe, siehe Hübner. Für Konkurrent Gürleyen sprach in Braunschweig insbesondere seine höhere Grundgeschwindigkeit. Die gegen den zweifachen Torschützen Ujah aber auch nicht viel auszurichten hatte.

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