Nach dem 3:5 im Test gegen den FC Arsenal

Club-Trainer Klauß: "Dann haben wir Erfolg"

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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9.7.2022, 06:00 Uhr
Schauen zuversichtlich nach vorn: Pechvogel Lukas Schleimer (li.) und Trainer Robert Klauß.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Schauen zuversichtlich nach vorn: Pechvogel Lukas Schleimer (li.) und Trainer Robert Klauß.

Nach dem Schlusspfiff bekam auch noch der Sicherheitsdienst kurz seine Schwächen aufgezeigt im Max-Morlock-Stadion. Ein Flitzer nach dem anderen, die meisten in Arsenal-Outfit, stürmten auf den Platz, um ihren Idolen ganz nahe zu sein. In der Gefahrenzone kamen sie dann aber doch nicht an den Ordnern vorbei, die immerhin mit ihrem Positionsspiel überzeugten.

Zumindest ein paar Balljungen des 1. FC Nürnberg drangen dennoch bis zum Mann des Abends vor; ein Selfie mit dem eingewechselten Gabriel Jesus hat nicht jeder und ist nicht nur unter Kumpels ausgesprochen begehrt, erst recht nach seinem ersten Einsatz für den FC Arsenal. Zwei Tore erzielte der 50 Millionen Euro teure Neuzugang von Manchester City. Zwei Tore in einer halben Stunde.

Seine Extra-Klasse musste auch Robert Klauß später anerkennen, der sich zwar ein bisschen ärgerte über das defensive Durcheinander nach der Pause, als die Engländer, jetzt im Vollgas-Modus, seinen Club phasenweise einfach überrannten. Von 0:2 auf 4:2 in 18 Minuten und nach einer ersten Halbzeit, in der sich der Zweitligist als mindestens ebenbürtiger Gegner präsentiert hatte, Endstand 5:3 (0:2) für Arsenal.

Sorgen um Schleimer

„Sie haben nochmal Qualität nachgelegt“, meinte Robert Klauß, die letztlich wohl auch nötig war, um das Spiel noch gewinnen zu können. Der Außenseiter, gegen den Ball zunächst extrem kompakt, bekam auch für seine geradlinig und schnörkellos vorgetragenen Angriffe Szenenapplaus von seinen Fans. Johannes Geis (24.) und Kwadwo Duah (29.) schossen jeweils sehenswert sogar eine Zwei-Tore-Führung heraus, die nach dem Seitenwechsel aber nicht mehr lange Bestand haben sollte.

Für den Nürnberger Defensivverbund ging das jetzt alles etwas zu schnell; Arsenal stand plötzlich viel höher und hinten nur noch mit Dreierkette, der Druck wurde größer. Trotzdem kam auch der Club noch zu Chancen; Kwadwos Direktabnahme fehlte nicht viel, Schleimer staubte nur eine Minute nach seiner Einwechslung zum 3:4 (73.) ab. Und musste neun Minuten später wieder vom Feld.

Sein Pech trübte die Freude über einen über weite Strecken passablen Auftritt etwas, wenngleich der Trainer wenig später Entwarnung gab. „Nicht allzu schlimm“ sei Schleimers Sprunggelenksverletzung wohl, sagte Klauß; zumindest im Test der Reservisten gegen den FC Schweinfurt (Samstag, 14 Uhr, Sportpark Valznerweiher) muss Schleimer passen. Ob sein Mitwirken eine Woche später beim FC Sankt Pauli ebenfalls gefährdet ist, werden die nächsten Tage zeigen.

Etwas zu passiv

Für seinen Trainer überwogen dennoch die positiven Erkenntnisse. „Für die Entwicklung der Mannschaft kann man schon viel mitnehmen“, so Klauß, wenngleich das eigene Tor im letzten Drittel für seinen Geschmack etwas zu passiv verteidigt worden ist von der 46. bis zur 75 Minute. Hängen bleibt von den 90 Minuten gegen den FC Arsenal aber vor allem, dass sie gemeinsam richtig stark sein können.

„Wenn wir alle zusammen arbeiten, wenn wir fleißig sind, wenn wir leiden, wenn wir uns gegenseitig unterstützen, dann haben wir Erfolg“, sagte Klauß noch, „das kann man schon mitnehmen.“ Und: „Dass man gegen jeden Gegner eklig sein kann, jedem Gegner weh tun kann“, wie es Jan Gyamerah formulierte, selbst dem FC Arsenal. Wenn auch nur eine Halbzeit lang.

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