Daferner lässt erneut das 1:0 liegen

Club-Trainer Weinzierl: "Es hätte meiner Mannschaft gutgetan“

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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22.10.2022, 22:45 Uhr
Fleißig, aber vor dem Tor glücklos: Club-Stürmer Christoph Daferner (re.).

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Fleißig, aber vor dem Tor glücklos: Club-Stürmer Christoph Daferner (re.).

Am Samstag stand die Null auch mal wieder da, wo sie eigentlich nicht stehen sollte. Wer kein Tor schießt, kann auch nicht gewinnen, das wussten sie beim 1. FC Nürnberg vor dem Heimspiel gegen Hannover 96 natürlich auch.

Also strichen sie nach 90 torlosen Minuten im Max-Morlock-Stadion einfach die andere Null und deren immense Bedeutung hervor; zum dritten Mal in acht Tagen blieb der Club ohne Gegentreffer, wie schon in Mannheim am Dienstag und in Düsseldorf am Samstag zuvor.

Da ging es auch vorne jeweils gut aus und wäre es möglicherweise auch am Samstag, wenn Christoph Daferner in der zweiten Minute gleich seine dicke Möglichkeit genutzt hätte. Querpass Kwadwo Duah, Direktabnahme aus wenigen Metern – wieder nichts. Ron-Robert Zieler konnte parieren.

Pechvogel Daferner

Auch in Düsseldorf hatte der Neuzugang von Dynamo Dresden trotz eher mittelmäßiger Ballan- und Ballmitnahme das 1:0 auf dem Fuß, ebenso am ersten Spieltag auf Sankt Pauli (2:3); am zweiten Spieltag gegen Fürth (2:0) ließ er seiner vergebenen Top-Gelegenheit wenig später das 1:0 folgen, am dritten Spieltag in Regensburg nicht (als er beim 0:0 früh aus wenigen Metern überhastet vergab), gegen Heidenheim (0:3) am vierten Spieltag auch nicht. Relativ unbedrängt aus zehn Metern, drüber.

Der so genannte "Dosenöffner" funktioniert gerade nicht richtig; Nürnbergs Trainer Markus Weinzierl hatte ein „ausgeglichenes, enges Spiel“ gesehen, „in dem wir gleich eine 100-prozentige Chance haben.“ Daferner muss eigentlich das 1:0 machen, mal wieder, „es hätte meiner Mannschaft gutgetan“, glaubt Weinzierl. So blieb es beim 0:0 und hatte seine Mannschaft fortan erkennbare Probleme damit, sich in aussichtsreiche Abschlusspositionen zu bringen.

„Das war heute so ein Spiel: Wenn du es nicht gewinnen kannst, darfst du es nicht verlieren, das haben wir geschafft“, lobte Weinzierl wenigstens eine der beiden Nullen, „in der Summe aber zu wenig Torchancen“, trotzdem: „Wir hatten die Chancen, es zu gewinnen“, merkte Jens Castrop an, auch er, kurz nach der Pause. Seinem noch abgefälschten Versuch mit links fehlte nicht viel.

Pokal-Auslosung am Sonntag

„Wir hatten schon ein paar Dinger, von denen wir einen hätten machen können“, betonte der 19-Jährige, „wir müssen daran arbeiten, unsere Chancen zu nutzen.“ Und selbstverständlich kein Vorwurf an den Kollegen Daferner, der zurzeit einfach wenig Glück hat und deswegen noch weniger Selbstvertrauen. Seine ausbaufähige Quote ist aber schon auch ein Grund, warum der Club nach wie vor so weit unten steht in der Tabelle.

„Zwei Siege, ein Unentschieden, jetzt hoffe ich, dass wir am Sonntag (19.15 Uhr/ARD) noch ein schönes Pokal-Los kriegen, dann war’s eine ordentliche, gute Woche für den Club“, erklärte Weinzierl und darf zudem die allerbesten Wünsche seines Kollegen und Kumpels Stefan Leitl mitnehmen in die nächsten Wochen. Der ehemalige Profi des 1. FC Nürnberg konnte sich auch nur ein bisschen anfreunden mit dem 0:0.

„Ich bin froh, dass wir die Null gehalten haben“ so Leitl in der Pressekonferenz, „wenn man selbst kein Tor erzielt, kann man auch nicht gewinnen.“ Ja, so ist das im Fußball.

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