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Das tapfere Schneiderlein beim Club: Plötzlich wieder gute Laune

Fadi Keblawi

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23.4.2023, 10:08 Uhr
Das schöne Ende: Duah und Tempelmann feiern den Sieg und die gute Stimmung.

© Daniel Karmann, dpa Das schöne Ende: Duah und Tempelmann feiern den Sieg und die gute Stimmung.

Rein mit Blick auf die Tabelle war gar nicht so viel passiert am Samstag und aus Sicht des 1. FC Nürnberg. Klar, der Club hatte gegen Fortuna Düsseldorf ein wenig überraschend gewonnen, aber das war zeitgleich ein paar Kilometer weiter im Norden auch Hansa Rostock gelungen. Durch das 2:0 gegen die Spielvereinigung aus Fürth konnten die Rostocker den Rückstand auf den Club bei fünf Punkten halten.

Gewinnt am Sonntag Jahn Regensburg gegen Kaiserslautern hätte sich beinahe gar nichts verändert - mit Blick auf die Punktabstände des Clubs auf die wirklich bedrohlichen Tabellenregionen. Aber trotzdem war während und nach der Partie gegen die Fortuna alles anders: Die Stimmung rund um den gebeutelten Club hatte sich verändert. Das mag zum Teil daran gelegen haben, dass der Frühling endlich in Nürnberg vorbeigeschaut hat. Das lag aber vor allem an einer Leistung, mit der die Mannschaft das Publikum von der ersten Minute an die Hand genommen hatte und sie auch nicht mehr losließ. Wobei Dieter Hecking später betonte, dass er in der Woche vor dem Spiel sehr dankbar war für aufmunternde Worte aus der Nürnberger Fanszene.

Beim Auftakt in die letzten Spiele der Saison aber machte der Club seinem Publikum Mut. "Das wird schon, so hat man diese Botschaft verstehen können. Und es wurde. Auch weil die Fortuna selten an das Spitzenteam erinnerte, das sie eigentlich ist. "Das war nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte deren Trainer Daniel Thioune, "wir hatten schon gedacht, dass wir hier etwas mitnehmen können. Der Club war ständig drin."

Der Club blieb das auch, als die Kräfte zu schwanden und die Fortunen zu kämpfen begannen. "Sicherlich nicht ganz unverdient die Niederlage", sagte Thioune. Sah Dieter Hecking ähnlich: "Wir waren von Beginn an im Spiel und sind endlich mal in Führung gegangen." Am Ende setzte sich dann in seinen Augen aber wieder etwas zu sehr die Angst durch. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir das zweite Tor etwas früher machen", sagte Hecking. Das gelang dem eingewechselten Kwadwo Duah erst in der Nachspielzeit, was der Nürnberger Glück dann aber für den Samstag komplett machte. "Es war ein Sieg der Konsequenz heute", sagte Hecking.

Es war auch ein Sieg seiner Konsequenz. Auf sieben Positionen hatte er seine Startformation verändert - und dabei nicht daneben gelegen, weshalb er sich noch einen Witz gönnte in der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Ich wollte das tapfere Schneiderlein sein: Sieben auf einen Streich." Mit guter Laune gingen alle auseinander. Da war doch einiges passiert

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