Gegnercheck
Der Club gegen Kiel: Köllners Fluch und Weinzierls Kritik
14.04.2023, 11:00 Uhr
So ist die Lage:
Sehr entspannt, wie man das von einem Verein an der Ostseeküste auch erwarten kann. Kiel hat zwar im Jahr 2023 auch erst drei Zweitligaspiele gewonnen, das reicht aber, um mit 37 Punkten auf Platz acht gemütlich beobachten zu können, was an den beiden Polen der Tabelle so Dramatisches passiert. Komplett abschenken will man die Saison an der Förde aber auch nicht: Nach zuvor fünf Spielen ohne Erfolg gewann Holstein am vergangenen Wochenende 3:2 in Rostock. Kleiner Mutmacher für den 1. FC Nürnberg: Die beiden letzten Heimspiele verloren die Kieler gegen Nürnberger Konkurrenten im Abstiegskampf: 1:2 gegen Regensburg und 2:3 gegen Bielefeld.
Das ist neu:
Die zweite Tochter von Lewis Holtby. Der ehemalige Nationalspieler ist gerade zum zweiten Mal Vater geworden - und das hat offenbar Kraft gegeben. In Rostock schoss der 32-Jährige Holtby sein erstes Zweitliga-Tor der Saison. Holtby war vor zwei Jahren von den Blackburn Rovers nach Kiel gekommen und sorgt sich jetzt ein wenig um die Mannschaft. Dass da nach der Saison nämlich einige Leistungsträger den Verein verlassen, das sei schon "ein Thema in der Mannschaft". Es steht ein personeller Umbruch bevor und vielleicht hat Holtby Angst davor, dass irgendwann zu viel neu ist bei Holstein Kiel.
Im Fokus:
Natürlich Fabian Reese und Steven Skrzybski. Acht Tore hat der eine bereits erzielt, zwölf der andere. Macht gemeinsame 20 Treffer, womit die beiden fast so gefährlich sind wie der komplette 1. FC Nürnberg, der bislang nur dreimal häufiger ein Zweitligator geschossen hat. Wenig überraschend deshalb: Auch im Hinspiel schossen Reese und Skrzybski die Tore für den Kieler Auswärtssieg.
So lief das Hinspiel:
Gar nicht gut. Der Club trat nach der Entlassung von Robert Klauß erstmals mit seinem neuen Trainer Markus Weinzierl an. Der hatte nicht viel Zeit, um seine neue Mannschaft auf die Aufgabe gegen die KSV Holstein vorzubereiten - zu wenig Zeit, um genau zu sein. Eine Stunde lang sah der Club eigentlich ganz gut aus und führte nach einem Treffer von Tempelmann mit 1:0. Nach der einen Stunde ging es dann rasant bergab, am Ende stand ein 2:3 und der Club auf dem Relegationsplatz 16. „Wir haben es nicht geschafft, 90 bis 95 Minuten das Tempo hochzuhalten“, sagte Weinzierl und wusste auch warum. Ein Kopfproblem? Ein Konditionsproblem? „Beides“, antwortete der Trainer in der Pressekonferenz, der damit seinen Vorgänger direkt angriff.
Spruchreif:
"Ich habe noch ein paar Jahre im Tank", sagte Finn Bartels, als er 2020 nach Jahren der Fußball-Wanderschaft zurückkehrte zu seinem Jugendverein Holstein. Jetzt weiß man auch, wie viele Jahre genau es waren: drei. Nach der Saison hört der 36-Jährige auf. Bei Holstein betrauern sie die Entscheidung, zumal auch noch Innenverteidiger Hauke Wahl ablösefrei geht. An dem hat angeblich auch der Club Interesse.
Und sonst so?
Sind Ausflüge nach Kiel dank Michael Köllner offenbar mit einem Fluch belegt. Nürnbergs Ex-Trainer gratulierte 2018 den damals sich neben dem Club noch im Aufstiegsrennen befindlichen Kielern nach einem 3:1-Auswärtssieg seiner Mannschaft zu einem weiteren Jahr in der zweiten Liga. Kam in Kiel nicht so gut an. Seitdem hat der Club auch nicht mehr in Kiel gewonnen.
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