Vor dem Viertelfinale

Der Club und die kleine Hoffnung auf einen schönen Pokalabend

Fadi Keblawi

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4.4.2023, 12:48 Uhr
Ins Halbfinale? Hier entlang. Dieter Hecking hat einen Plan.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Ins Halbfinale? Hier entlang. Dieter Hecking hat einen Plan.

Wer das ganze Fußballspiel sehen will, muss beim 1. FC Nürnberg sehr rechtzeitig kommen. Nicht nur einmal kam es in der jüngeren Vergangenheit vor den Eingängen zu langen Schlangen - und da ging es nur um ganz normale Zweitligaspiele.

Am Mittwoch (18 Uhr) steht nun ein sogenanntes Höhepunktspiel auf dem Programm. Der VfB Stuttgart schaut zum Pokal-Viertelfinale dabei und 50.000 Menschen wollen zusehen. Könnte also eng werden am Einlass, weshalb der Club alle Zuschauer und Zuschauerinnen bittet, so früh wie möglich am Stadion zu sein. Um 16.30 Uhr öffnen die Tore, die anders als sonst auch tatsächlich alle geöffnet haben werden.

Zu sehen bekommt das Publikum dann im besten Nürnberger Fall eine Sensation und der Club zieht ins Halbfinale ein. Hofft natürlich auch Dieter Hecking, der mit dem Club schon einmal im Viertelfinale stand, damals aber unglücklich in der Verlängerung am FC Schalke 04 scheiterte.

Diesmal soll es besser werden, auch wenn der Club ein noch größerer Außenseiter ist als damals. Immerhin hat sich seit der 0:1-Niederlage gegen Darmstadt niemand mehr verletzt, so dass Hecking bis auf den gesperrten Florian Flick seine beste Mannschaft auf den Platz schicken kann.

Dass der VfB gerade noch den Trainer Bruno Labbadia durch Sebastian Hoeneß ersetzt hat? Hecking ist es einigermaßen egal. Er glaubt, dass Hoeneß "nicht die ganz große Möglichkeit hat, etwas zu verändern". Und außerdem wollen die Nürnberger wie seit Heckings Amtsübernahme üblich "auf uns selbst gucken".

Das heißt, dass sie auch gegen den VfB wieder mutig Fußball spielen wollen, auch wenn ihnen das zuletzt gegen Darmstadt nicht durchweg gelungen war. Immerhin hat auch der VfB Probleme, die Hecking am vergangenen Wochenende live gesehen hat. Bei Union Berlin startete Stuttgart gut, hatte Chancen und verlor dann doch. Weil die "Effektivität" gefehlt hatte, sagt Hecking. Und weil man dann doch irgendwann sieht, dass so ein letzter Tabellenplatz in der ersten Liga die gedankliche Leichtigkeit schnell vertreibt.

Aber wie gesagt: Zu sehr mit dem Gegner will sich Hecking nicht beschäftigen. "Es liegt an uns, dass es ein schöner Pokalabend wird", sagt er. Und an den Zuschauern, dass sie auch alles davon sehen.

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