Überraschung am Valznerweiher

Der Club wechselt Rechtsverteidiger

Fadi Keblawi

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10.6.2022, 17:56 Uhr
Neu in Nürnberg: Jan Gyamerah kommt vom HSV.

© Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa Neu in Nürnberg: Jan Gyamerah kommt vom HSV.

Auf Kilian Fischer hätten sie in den nächsten Wochen beim 1. FC Nürnberg gerne verzichtet. Der Rechtsverteidiger hat bis unter der Woche noch arbeiten müssen. Mit der U21-Nationalmannschaft war Fischer noch in der EM-Qualifikation beschäftigt und kam zuletzt in Polen zu einem Kurzeinsatz.

Abgesprochen war mit Fischer, dass er nun, da seine Kollegen am Montag wieder mit der Arbeit am Valznerweiher beginnen, erst einmal Urlaub macht. Ins Trainingslager in Südtirol hätte er dann wieder mitkommen sollen.

Macht er jetzt aber nicht. Fischer, der vor einem Jahr von Türk Gücü München aus der 3. Liga nach Nürnberg gekommen war, spielt in der kommenden Spielzeit anders als der 1. FC Nürnberg erstklassig. Der VfL Wolfsburg zeigte Interesse am 21-Jährigen und hat ihn dann auch bekommen, weil sie beim Club zu Transfereinnahmen nicht nein sagen können und wollen.

Immerhin: Ersatz hat der Club auch schon parat. Vom Ligakonkurrenten Hamburger SV kommt Jan Gyamerah. Der ist ebenfalls Rechtsverteidiger und wird in ein paar Tagen 27 Jahre alt. Gyamerah ist in Berlin geboren, aber in Niedersachsen aufgewachsen. Für den VfL Bochum und den HSV absolvierte er bislang 124 Zweitliga-Einsätze.

Ablösefrei nach Nürnberg

In der vergangenen Saison verlor Gyamerah seinen Stammplatz bei den Hamburgern. Da sein Vertrag ausläuft, wechselt er ablösefrei nach Nürnberg. „Ich kenne Jan natürlich noch aus unserer gemeinsamen Zeit beim HSV. Er ist ein erfahrener Spieler, der in der Defensive variabel einsetzbar ist. Wir freuen uns sehr, dass wir ihn von einem Wechsel zum 1. FC Nürnberg überzeugen konnten“, sagte Sportvorstand Dieter Hecking.

In Nürnberg hoffen sie, dass Gyamerah ähnlich überzeugt wie in der Endphase der Saison Fischer. Der war nach seinem Wechsel aus München zunächst die klare Rechtsverteidiger-Nummer-zwei hinter Kapitän Enrico Valentini. Als der wegen einer Corona-Infektion aussetzen musste, nutzte Fischer seine Chance und war bis zum Ende der Saison Stammkraft bei Trainer Robert Klauß.

Warme Worte

Fischer interpretierte seine Rolle etwas offensiver als Valentini, hatte aber vor allem bei seinen Flanken noch Schwächen. Fischer wird mit warmen Worten verabschiedet. „Nicht nur sportlich, sondern auch menschlich wird uns Kili fehlen. Er hat sich bei uns in kurzer Zeit stark entwickelt und es in die U21-Nationalmannschaft geschafft. Dadurch hat er sich natürlich auch in den Fokus einiger Vereine gespielt. Wir sehen das aber auch als Anerkennung für unsere Arbeit an, dass Kili nun zu einem gestandenen Bundesligisten wechselt", sagt Sportdirektor Olaf Rebbe.

Und Gyamerah darf sich mit warmen Worten vorstellen: „Nach intensiven und vertrauensvollen Gesprächen mit der Nürnberger Vereinsführung habe ich mich ganz bewusst für den Weg beim und mit dem FCN entschieden." Was man eben so sagt bei Transfers im Fußball.

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