Wiedersehen mit Wehen Wiesbaden

Der heimliche Abwehrchef? Warum Ahmet Gürleyen die neue Club-Konstante ist

Uli Digmayer

Sportredaktion

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27.8.2023, 05:59 Uhr
Konstante in der Nürnberger Abwehr: Ahmet Gürleyen verpasste in dieser Saison noch keine Pflichtspielminute.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Konstante in der Nürnberger Abwehr: Ahmet Gürleyen verpasste in dieser Saison noch keine Pflichtspielminute.

Schon gleich nach seiner Ankunft am Valznerweiher hatte Ahmet Gürleyen seine Ambitionen beim neuen Arbeitgeber untermauert. "Nur weil ich der Jüngste bin, darf man mich nicht unterschätzen", sagte der 24-jährige Neuzugang vom SV Wehen Wiesbaden damals mit Blick auf die erfahrene Konkurrenz, "ich nehme die Herausforderung an."

Den Worten ließ der selbstbewusste Deutsch-Türke Taten folgen. Gürleyen stellt aktuell die verlässlichste Konstante im Abwehrverbund des 1. FC Nürnberg dar. Als einziger Defensivakteur stand er in allen vier bisherigen Pflichtspielen über die kompletten 90 Minuten auf dem Feld, während an seiner Seite - auch verletzungsbedingt - ein reges Kommen und Gehen herrschte. Nach Ivan Marquez, Florian Hübner und James Lawrence dürfte nun vorerst Jannes Horn die besten Karten für den zweiten Platz in der Innenverteidigung besitzen - neben Gürleyen, der auch am Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker bei nordbayern.de) beim Wiedersehen mit seinem Ex-Verein erste Wahl sein wird.

Als neuen Abwehrchef mag Cristian Fiél den kantigen, physisch sehr präsenten 1,92-Meter-Hünen, dem sie schon damals in der Jugend von Hertha Zehlendorf und Tennis Borussia Berlin den Spitznamen "Panzer" verpasst haben, zwar noch nicht bezeichnen. Dieses Jobprofil erscheint dem Trainer dann doch etwas zu hochgegriffen.

Trainer Cristian Fiél freut sich über den Schnellstart

Aber auch ihn hat der Schnellstart des früheren Mainzers beeindruckt. "Wenn ein Spieler aus der 3. Liga kommt, ist klar, was er gut macht und wo man ihn vielleicht noch verbessern kann. Die Frage ist, wie schnell er diesen Schritt eine Liga höher macht. Und natürlich hoffst du immer, dass die Adaption schnell geht", erklärt Fiél.

Letztlich bekam er jene Tugenden zu sehen, die Gürleyen auch schon beim Zweitliga-Aufsteiger ausgezeichnet hatten: "Diese Dynamik, die Art, wie er Zweikämpfe führen und Duelle gewinnen will, wie er sich überall reinschmeißt, aber auch wie in Osnabrück aus dem Druck heraus Verlagerungen spielt, die uns helfen - davon zeigt er mir einfach viel und darüber freue ich mich", schwärmt Fiél. Unterschätzen wird Gürleyen in Nürnberg jedenfalls niemand mehr. Und erst recht nicht in Wiesbaden.

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