2,5 Millionen Verlust
Die Club-Bilanz 2021/22: Nicht ganz so schlimm wie befürchtet
19.11.2022, 12:59 Uhr
Es ist tatsächlich erst drei Jahre her, dass der 1. FC Nürnberg das Schlimmste hinter sich zu haben schien. Trotz des Bundesliga-Abstiegs konnte der Kaufmännische Vorstand ein Rekordergebnis präsentieren für das Geschäftsjahr 2018/19. Knapp 73 Millionen Euro Umsatz, ein Überschuss von rund acht Millionen, die Verbindlichkeiten auf acht Millionen halbiert, erstmals nach elf Jahren wieder positives Eigenkapital in Höhe von 8,6 Millionen.
„Der Club steht wieder auf gesunden Füßen", sagte Niels Rossow damals im Clubhaus, "diesen Weg gilt es, weiterzugehen." Aber dann kam die Pandemie.
Gut drei Jahre später ist von der damaligen Goldgräberstimmung nicht mehr viel übrig; Rossow muss seit dem Bilanzstichtag 30. Juni 2022 wieder über negatives Eigenkapital sprechen (1,4 Millionen), der operative Jahresfehlbetrag belief sich im vergangenen Geschäftsjahr auf 2,5 Millionen und fällt damit immerhin um 6,9 Millionen kleiner aus als 2020/21. Als Corona dem 1. FC Nürnberg schwer zu schaffen machte.
Die Pandemie als Spielverderber
Zwei Geisterspiele und nur vier Heimspiele in der Saison-Schlussphase ohne irgendwelche Beschränkungen erlaubten auch 2021/22 nur einen Zuschauerschnitt von etwas über 20.000. Zu einer normalen Runde fehlten somit etwa 90.000 bis 100.000 verkaufte Eintrittskarten, die fehlenden Spielbetriebserträge entsprechen in etwa den 2,5 Millionen Verlust.
Nicht nur deswegen muss der Club nach wie jeden Euro dreimal umdrehen und vor allem sparen; das TV-Geld, wirtschaftliche Kennzahl der letzten fünf Spielzeiten, schmolz von 17,8 auf nur noch 12,9 Millionen zusammen, für Rossow ein "signifikanter Rückgang", die Verbindlichkeiten stiegen hingegen um 5,7 auf 18,7 Millionen. Weil es ohne Fremdkapital nicht möglich gewesen wäre, sich dank einer Sonderkündigungsklausel von Vermarkter Sportfive freizukaufen.
Der Lizenzspieleretat ist hingegen auf 13,7 Millionen Euro geschrumpft, für sein NLZ gab der 1. FC Nürnberg 2021/22 jedoch 800.000 Euro mehr aus als 2020/21 (2,8 Millionen). Mit 11,8 Millionen bleibt die Verwaltung samt Steuern und Zinsen der zweigrößte Kostenblock.
Keine betriebsbedingten Kündigungen
Betriebsbedingte Kündigungen schloss Rossow für das nächste Jahr dennoch aus. "Wir wollen versuchen, verschiedene Abteilungen zusammenzubringen, um an einem Strang zu ziehen", so Rossow, "wachen Auges" werde man auf die Personalsituation schauen. Weil ein höchstens noch durchschnittlicher Zweitligist eben nicht über seine Verhältnisse leben darf.
Und dennoch taucht am Horizont der eine oder andere Silberstreif auf. Die Eigenvermarktung hat seit dem 1. Juli schon bemerkenswerte Erfolge erzielt, sagt Rossow, die Berufsfußballer könnten ihren Club am 8. Februar 2023 mit einem Sieg im Pokal-Achtelfinale gegen Fortuna Düsseldorf um knapp zwei Millionen reicher machen, nach etwa 1,5 Millionen in den ersten beiden Runden.
Seit dem Bundesliga-Aufstieg 2018 konnte das Kerngeschäft nur noch hin und wieder positive Signale aussenden. Ohne sportlichen Erfolg wird es für den 1. FC Nürnberg auf Dauer allerdings auch schwer, wirtschaftlich zu bestehen.
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