Abschied beim FCN

Dovedan muss den Club verlassen

Fadi Keblawi

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23.3.2022, 15:02 Uhr
Dribbelt bald nicht mehr für den Club: Nikola Dovedan.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Dribbelt bald nicht mehr für den Club: Nikola Dovedan.

Mit erstaunlicher Ausdauer ist der Fußballspieler Nikola Dovedan in seiner Zeit beim 1. FC Nürnberg von einem Teil des Publikums beschimpft worden. Der Grund: Dovedan, 2019 nach dem Abstieg aus Heidenheim verpflichtet, spielte nicht so Fußball, wie sie das rund um den Club gerne gehabt hätten. Dass das auch für nahezu alle seiner Kollegen galt, war einigermaßen egal.

Dovedan, der für viel Geld nach Nürnberg geholt worden war, polarisierte und stach heraus in seinen ersten beiden Jahren am Valznerweiher, die vom Abstiegskampf geprägt waren. Dovedan selbst hat die Beschimpfungen mit einiger Gelassenheit über sich ergehen lassen. Zum einen, weil er wusste, dass er nicht so gut Fußball spielte, wie er das von sich selbst erwartet hatte und wie das die anderen von ihm erwartet hatten. In seinen ersten beiden Jahren war der Offensivspieler Dovedan nur an 13 Club-Toren beteiligt. Zum anderen lag die Gelassenheit auch daran, dass er sich nicht länger die Laune vermiesen lassen wollte von denen, die ihre schlechte Laune in die Tastatur ihrer Computer hämmerten.

Er hat da ein wenig gebraucht, um zu dieser Gelassenheit zu finden. "Die Nürnberg-Fans schauen sehr auf das Negative", sagte Dovedan, als er sich gemeinsam mit dem Club im vergangenen Sommer auf die neue Saison vorbereitete, "am Anfang ist mir das echt nahe gegangen." Damals aber schon hatte Dovedan ein gutes Gefühl entwickelt. "Dieses Jahr habe ich echt ein sehr, sehr gutes Gefühl", sagte er im Trainingslager in Südtirol und meinte die ganze Mannschaft.

Das Gefühl hat ihn nicht getrogen. Unter der Anleitung von Trainer Robert Klauß setzten Dovedan und die Mannschaft den zarten Aufwärtstrend der vergangenen Spielzeit fort und sind jetzt kurz vor dem Rundenende immer noch mittendrin im Aufstiegskampf. Das liegt auch an Dovedan, der auch in diesem Fußballjahr die ganze Bandbreite seines fußballerischen Repertoires demonstrierte. Im Heimspiel gegen Düsseldorf trieb er das Publikum in den Wahnsinn, als er in der spannenden Schlussphase einen vielversprechenden Angriff mit einem Schuss von der Mittellinie aus alle Versprechung nahm. Einsichtig war er danach nicht unbedingt.

Drei Treffer in Aue

"Den werde ich weiterhin probieren. Im Training schaffe ich die, jetzt muss ich es halt irgendwann auch im Spiel schaffen", sagte Dovedan hinterher. Ein Tor von der Mittellinie aus gelang ihm nicht - dafür unter anderem drei Treffer beim Auftritt in Aue. Es wurde auch wegen solcher Spiele beim Club darüber nachgedacht, den Vertrag mit Dovedan vielleicht doch über den Sommer hinaus zu verlängern. Jetzt haben sich die Verantwortlichen um Sportvorstand Dieter Hecking dagegen entschieden.

"Natürlich ist es schade, andererseits kann ich die gemeinsame Entscheidung verstehen. Es waren ereignisreiche und intensive drei Jahre, die ja noch nicht zu Ende sind. Wir haben noch sieben Spiele vor der Brust, in denen wir als Mannschaft alles raushauen wollen, was möglich ist", lässt sich Dovedan auf der Homepage zitieren.

Dort wurde noch ein weiterer Abschied kommuniziert: Konstantin Rausch wird ebenfalls in der kommenden Spielzeit nicht mehr das Nürnberger Trikot tragen. Bleiben darf hingegen Manuel Schäffler. Der Vertrag des Angreifers hat sich automatisch verlängert, nachdem er eine gewisse Anzahl von Spielen absolviert hat.

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