Nur noch zweite Wahl

"Ein bisschen zu wenig": So denkt Club-Trainer Fiél über Hungbos Formkrise

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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28.9.2023, 15:30 Uhr
Wartet, anders als es das Bild suggeriert, noch auf sein erstes Tor: Joseph Hungbo. 

© Sportfoto Zink / Hans-Martin Issler, Sportfoto Zink / Hans-Martin Issler Wartet, anders als es das Bild suggeriert, noch auf sein erstes Tor: Joseph Hungbo. 

Zumindest im Video-Format „Club geprüft“ konnte Joseph Hungbo jetzt wieder mal komplett überzeugen. Der Sommer-Zugang vom FC Watford wusste unter anderem das genaue Gründungsdatum des 1. FC Nürnberg, den Stadionnamen und die Stadion-Kapazität, wusste, dass sein Verein im Jahr 2007 DFB-Pokalsieger geworden ist und nicht Deutscher Meister.

Hungbo und der 1. FC Nürnberg: Stimmt noch nicht auf dem Platz

Der Engländer mit nigerianischen Wurzeln scheint sich komplett mit seinem neuen Arbeitgeber und Umfeld zu identifizieren, tut sich aber seit ein paar Wochen erkennbar schwer damit, seine individuellen Stärken auf den Platz zu bringen. So wie am ersten Spieltag in Rostock, als der dynamische Außenstürmer bei seinem Debüt durchaus Eindruck hinterlassen hatte.

Eine Woche später verletzte er sich im Heimspiel gegen Hannover 96 am Knie, einige Fasern des Außenbandes waren gerissen, erst vier Wochen später in Kaiserslautern gab er in der zweiten Halbzeit sein Comeback. Als von seiner Unbeschwertheit früherer Tage allerdings nicht mehr viel übrig zu sein schien.

Cristian Fiél: Geht darum, ihm zu helfen"

Auch nach seinen Einwechslungen gegen Fürth und in Braunschweig blieb Hungbo erkennbar unter seinen Möglichkeiten, wirkte fast ein bisschen gehemmt. Dabei ist er mit seinem Tempo eigentlich nur schwer zu verteidigen, kann wahrscheinlich für jeden Defensivverbund in der zweiten Liga zum Problem werden.

Seinen Startplatz hat er an Benjamin Goller abtreten müssen, mehr als ein Platz auf der Ersatzbank ist für Hungbo aktuell nicht drin. Was ist los mit dem auch erst 23-Jährigen?

„Ich spreche viel mit dem Jungen“, sagt Trainer Cristian Fiél, zeigt auch Verständnis, „weil ich glaube, dass das nicht leicht ist“. Zum ersten Mal in seiner Karriere ist Hungbo weg von Zuhause, muss noch Deutsch lernen. Woran Fiél den Leistungsabfall aber nicht festmachen möchte, weil Kommunikation ja trotzdem möglich ist.

„Das, was ihn ausmacht, gibt er mir im Moment ein bisschen zu wenig“, sagt Fiél, verwiest darauf, dass Hungbo noch ein junger Spieler sei, so eine Formdelle kann schon mal passieren. „Jetzt geht’s darum, ihm zu helfen, wo man nur kann – um ihn dahin zu bringen, wo wir ihn schon mal hatten.“ Etwa am ersten Spieltag in Rostock.

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