Jubel am Valznerweiher

Ein Club voller Glück: Der FCN steigt in die erste Liga auf

Fadi Keblawi

E-Mail zur Autorenseite

29.5.2023, 15:46 Uhr
Ein Club voller Glück auf dem Weg in die erste Liga: Nadja Burkard nach ihrem 3:0.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Ein Club voller Glück auf dem Weg in die erste Liga: Nadja Burkard nach ihrem 3:0.

Dass eine Saison auch mit freudiger Erwartungshaltung enden kann, gerät mit Blick auf den 1. FC Nürnberg ja gerne mal in Vergessenheit. Gut, wenn dann jemand die Menschen ab und an daran erinnert. Diesmal in dieser Rolle: die Fußballerinnen in der zweiten Bundesliga.

Die empfingen am letzten Spieltag die TSG Hoffenheim II am Valznerweiher und wollten tatsächlich: aufsteigen. Ein Punkt betrug der Vorsprung vor den Verfolgerinnen aus Gütersloh. Ein Sieg wäre also ganz nett gewesen – und es wurde mehr als das. Die 2500 Zuschauer bildeten die zweitbeste Kulisse bei einem Spiel in der Geschichte des Fußballs der Frauen in Nürnberg, sahen einen ungefährdeten 3:0 (1:0)-Erfolg des Clubs und durften danach endlich mal wieder einen Nürnberger Erstliga-Aufstieg feiern.

Es hatte sich also auch die Geduld aller gelohnt. Als kurz vor 14 Uhr die Legende aus den Lautsprechern klang, da standen ja noch sehr viele Menschen in sehr langen Schlangen vor dem Eingang des Sportparks Valznerweiher. Und sie blieben da auch stehen, um wenigstens den Rest des Spiels nicht zu verpassen.

Beiderseitige Zuneigung

Selten ist eine Nürnberger Fußballmannschaft in dieser Saison mit so viel ehrlicher Zuneigung bedacht worden. Und selten war das so verdient und bekam das Publikum diese Zuneigung auch zurück. Der Club hatte in dieser Spielzeit durchaus schon Probleme mit dem sogenannten Nervenkostüm, diesmal aber sah jede am Max-Morlock-Platz, dass sie diesen Sieg unbedingt wollen.

In diesem Sinne wurde Fußball erst einmal gearbeitet gegen die TSG in ihren goldenen Trikots. Und bei aller Arbeit sah das mitunter dann trotzdem sehr schön aus, was die Mannschaft von Trainer Osman Cankaya ihrem Publikum bot. Am schönsten nach 18 Minuten, als Marina Scholz eine schöne Hereingabe per Direktabnahme zur Führung veredelte.

Scholz trifft doppelt

Der Club war unter den Augen von Sportvorstand Dieter Hecking auf Aufstiegskurs – und blieb das auch bis zum Schluss. Im Parallelspiel führte zwar Gütersloh ebenfalls, aber der Club regelte die Angelegenheit selbst. Ein wenig musste noch gezittert werden im zweiten Durchgang, aber dann war es wieder Scholz, die mit ihrem zweiten Treffer die Erlöserin spielte (61.).

Zwölf Minuten später sollte eigentlich Nadja Burkard ausgewechselt werden, hatte aber noch etwas vor. Das 3:0 vertrieb die letzten Zweifel – und auch auf der Clubbank trauten sie sich jetzt ohne irgendeinen Hintergedanken zu jubeln. Eine knappe Viertelstunde später machten das dann alle am Valznerweiher und bewiesen damit, dass das mit Aufstiegsfeierlichkeiten anscheinend so ist wie mit dem Rad fahren: Das verlernt man nicht.

16 Kommentare