Mühsames 1:0

Erfolgreiches Hecking-Comeback: Duah erlöst schwachen Club

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

25.2.2023, 15:30 Uhr
Doch noch das 1:0: Torschütze Duah kann sein Glück kaum fassen.

© Daniel Löb, dpa Doch noch das 1:0: Torschütze Duah kann sein Glück kaum fassen.

Das Wetter passte sich dem erwarteten Spielniveau im Max-Morlock-Stadion an. Beim Anstoß des Zweitligaspiels gegen den SV Sandhausen ging ein kräftiger Schneeschauer nieder, wenig später schien die Sonne, danach zwischendurch wieder Schnee. Und: eher trübe Aussichten.

Die hätten es auch für den 1. FC Nürnberg werden können; 86 Minuten sah das ziemlich trostlos aus, was die Gastgeber so zu bieten hatten, so dass ein Elfmeter herhalten musste für den Sieg. Duah hatte ihn herausgeholt und verwandelte auch noch souverän zum 1:0 (0:0)-Endstand.

Dass es beide Mannschaften mit neuen Trainern versuchten, schien zumindest vorab für ein paar Überraschungsmomente zu sorgen. Dieter Hecking tauschte im Vergleich zum 0:5 in Heidenheim gleich vier Mal, vor allem die Offensive sah nominell und taktisch doch einigermaßen verändert aus.

Pulkrab verpasst

Spielerisch lief trotzdem wieder nur wenig bis gar nichts zusammen; "das war hoffentlich die schlechtere von beiden Halbzeiten", so bilanzierte der Stadionsprecher die ersten 45 Minuten, in denen sich der Club wie gewohnt extrem schwer damit tat, mit Ball und auf dem Weg nach vorn Lösungen zu finden.

Weder die Umstellung auf ein 4-3-3 noch diverse Wechsel konnten dem 1. FC Nürnberg so etwas wie neuen Schwung verleihen; die Gäste mussten lediglich früh anlaufen und das Zentrum verdichten, um Heckings Elf vor unlösbare Probleme zu stellen.

Die beste Möglichkeit vor der Pause hatte denn auch der Tabellenletzte nach einem weit gezogenen Freistoß. Diekmeier legte per Kopf nach innen, wo Pulkrab allerdings nicht genug Druck hinter die Kugel brachte (18.). Drei Minuten später verzog Kollege Ganda nur knapp.

Das große Nichts

Außer ein paar mehr oder weniger harmlosen Versuchen aus der Distanz hatten die ideenlosen Nürnberger ihrerseits nicht viel zu bieten; Duah stand bei seinem Abschluss im Abseits, Castrop konnte eine scharfe Hereingabe Duahs nicht kontrollieren. Ansonsten: das große Nichts.

So manche Angriffsaktion entsprang der puren Verzweiflung; bemerkenswert geduldig ließen es die 26.260 Zuschauer über sich ergehen, auch im zweiten Durchgang hörte man vor allem Unterstützung, obwohl man fast schon Mitleid haben musste mit dieser Mannschaft.

Nach gut einer Stunde versuchte Hecking mit den Einwechslungen von Duman und Shuranov von außen positiv einzuwirken, es blieb zunächst bei einem gut gemeinten Versuch. Sie schossen sich teilweise gegenseitig ab, selbst in der eigenen Platzhälfte. Duahs Chance in der 74. Minute kam deshalb überraschend, Drewes konnte parieren.

Trotzdem schien sich der Club nochmal zusammenreißen zu wollen; Shuranovs Hereingabe von der linken Seite flog quer durch den Strafraum, fand aber keinen Mitspieler. Und dann die 84. Minute: Shuranov schickte Duah steil, der im Strafraum zu Fall kam - Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an - 1:0 für den Club (86.). Der auch noch vier Minuten Nachspielzeit schadlos überstand.

Nürnberg: Vindahl Jensen; Castrop (62. Duman), Schindler, Hübner, Gyamerah – Tempelmann, Flick, Schleimer (22. Geis) – Lohkemper (62. Shuranov), Duah (90. Daferner), Möller Daehli (90. Fofana).

Sandhausen: Drewes; Diekmeier, Höhn, Schirow, Okoroji – Zenga (67. M. Mehlem) – Ganda (67. Ritzmaier), D. Kinsombi, C. Kinsombi (89. Kutucu) – Pulkrab (72. Al Ghaddioui), Esswein (72. Evina).

Schiedsrichter: Braun (Wuppertal). – Zuschauer: 26.260. - Tor: 1:0 Duah (86./Foulelfmeter). - Gelbe Karten: Castrop (2) / Okoroji (2), D. Kinsombi (4), Esswein (7).

20 Kommentare