Vor 2324 Zuschauern

Ernüchternde Bundesliga-Premiere: Bremen zeigt Club-Frauen beim 1:5 die Grenzen auf

Uli Digmayer

Sportredaktion

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16.9.2023, 15:54 Uhr
Frust an einem historischen Tag: In ihrem ersten Bundesliga-Spiel im Max-Morlock-Stadion mussten sich die Club-Frauen Werder Bremen mit 1:5 geschlagen geben. 

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Frust an einem historischen Tag: In ihrem ersten Bundesliga-Spiel im Max-Morlock-Stadion mussten sich die Club-Frauen Werder Bremen mit 1:5 geschlagen geben. 

Die fast kindliche Vorfreude auf die Bundesliga war bei den Frauen des 1. FC Nürnberg in den letzten Wochen doch etwas getrübt worden. Erst torpedierten die schweren Verletzungen von Torhüterin Lea Paulick (Schulter) und Torjägerin Nastassja Lein (Syndesmoseband), die beide operiert werden mussten und der Mannschaft monatelang fehlen, die Planungen des neuen Cheftrainers Thomas Oostendorp. Dann sorgte das 0:1 in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim Zweitligisten Carl Zeiss Jena für einen misslungenen Saisonstart und ein paar Sorgenfalten, ob das denn tatsächlich was werden könne mit der Bundesliga und den Club-Frauen.

Nach der historischen Punktspiel-Premiere im Max-Morlock-Stadion lässt sich erahnen, dass der Aufsteiger wenig überraschend tatsächlich von Anfang an ums nackte Überleben wird kämpfen müssen. Bei der 1:5 (1:1)-Niederlage gegen Werder Bremen offenbarte die ersatzgeschwächten Mannschaft vor allem defensiv noch arge Schwächen.

Franziska Mai gelingt das erste Bundesliga-Tor

Dabei hatte es so traumhaft begonnen, als sich Franziska Mai in der 17. Minute nach einem unzulänglich abgewehrten Freistoß ein Herz nahm und den Ball aus dem Gewühl mit einem strammen Schuss aus zwölf Metern zum 1:0 ins Netz jagte. Der Jubel unter den 2324 Zuschauern stand dem vom Vorabend, als Can Uzun im Derby gegen eine andere weiß-grüne Mannschaft getroffen hatte, kaum nach. Allerdings galt es kurz vor der Pause auch den ersten Rückschlag zu verdauen. Nach einer präzisen Flanke von links durfte Sophie Weidauer relativ ungestört zum 1:1 einköpfen (41.).

Mit neuem Schwung und zwei frischen Kräften - Marina Scholz und Vanessa Haim ersetzten Nele Bauereisen und Rebekka Salfelder - kam Oostendorps Elf aus der Kabine, musste aber bald einem Rückstand hinterherlaufen: Wieder verriet die Abwehr massive Probleme bei hohen Bällen, diesmal vollendete Lina Hausicke nach einer Flanke von rechts mit dem Kopf (47.). Wenig später war es erneut die quirlige Bremer Angreiferin, die eine flache Hereingabe zum 1:3 ins Netz lenkte (55.).

Spätestens jetzt dominierte der letztjährige Tabellenachte die Partie nach Belieben, die überfordert wirkenden Gastgeberinnen kamen nicht mehr in die Zweikämpfe und konnten offensiv kaum noch für Entlastung sorgen. Fast zwangsläufig schraubten Maja Sternad (59.) und Amira Marlene Dahl (75.) das Ergebnis noch eine etwas unangenehme Höhe.

So endete der große Tag, an dem sich für viele FCN-Fußballerinnen ein Kindheitstraum erfüllen sollte, mit einer ersten Ernüchterung. Aber auch in dieser Saison wollen sie ja bekanntlich "mutig bis zum Schluss" bleiben - und vor allem nie aufgeben.

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