Fahne mit Nazi-Symbolik im Oberrang: Club-Fans schreiten ein

Nürnberg - Beim Heimspiel gegen Rostock sorgte eine schwarz-weiß-rote Block-Fahne im Oberrang der Nordkurve für Aufregung. Couragierte Fans nahmen das Banner ab, der 1. FC Nürnberg distanziert sich schriftlich. Und denkt darüber nach, sein Hausrecht auszuüben.

Die Fahne, berichten regelmäßige Stadionbesucher, ist nicht neu und hing deshalb schon des Öfteren an irgendwelchen Zäunen oder anderen Blockabgrenzungen, auch in Nürnberg. Am Mittwochabend dauerte der Spuk offenbar nur ein paar Minuten, weil engagierte Fans zügig einschritten und das unerwünschte Banner im Oberrang entfernten.

„Club Fanaten Hochstahl“ steht darauf in altdeutscher Schrift geschrieben, gemeint ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Aufseß im Landkreis Bayreuth. In der Mitte eine zumindest zweideutige Figur, das alles auf schwarz-weiß-rotem Untergrund. Den Farben der Reichsflagge, Symbol rechtsextremer Gruppierungen.

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Der Eigentümer der Fahne ist der Fan-Abteilung schon länger bekannt und von den zuständigen Stellen beim 1. FC Nürnberg auch schon vor Jahren auf sein nicht nur peinliches Utensil hingewiesen worden. Verstanden hat er die Warnungen offenbar nicht, am Mittwochabend baumelte das Transparent von Block zehn herab und damit über Block neun.

Stadionverbot droht

Weil sich etliche Anhänger belästigt und provoziert fühlten, setzte in der Nordkurve ein Selbstreinigungsprozess ein, auch der Club distanziert sich nicht erst seit Mittwochabend öffentlich von rechtsradikalen Strömungen im eigenen Stadion. Ob der Zuschauer mit seiner Fahne tatsächlich politische Interessen verfolgt oder einfach nur im Geschichtsunterricht geschlafen hat, ist jetzt zu klären.

„Wir sind dabei, der Sache auf den Grund zu gehen“, teilt der 1. FC Nürnberg auf Anfrage unserer Redaktion mit. „Eine Fahne, die viele Menschen von der Farbgebung her an die Reichskriegsflagge denken lässt, gehört nicht ins Max-Morlock-Stadion. Sollte die Fahne nochmals im Max-Morlock-Stadion auftauchen, werden wir über unser Hausrecht ein lokales Stadionverbot aussprechen.“

Sie kennen seine Personalien, wissen, wer dahintersteckt. Sodass davon auszugehen ist, dass sich das Thema erledigt hat. Auch dank der Zivilcourage einiger Fans.