Das ist der Pokalgegner

Gruß aus Kaan-Marienborn: "Der Club passt schon"

Fadi Keblawi

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31.5.2022, 13:13 Uhr
Junger Verein und glücklich: Kaan-Marienborn steigt auf und trifft auf den FCN.

© imago images/Rene Traut, NNZ Junger Verein und glücklich: Kaan-Marienborn steigt auf und trifft auf den FCN.

Guten Tag, Herr Jäkel, Glückwunsch zum Aufstieg. War es sehr kompliziert?
Jäkel: Vielen Dank. Es war eine wirklich schwierige Saison. Wir haben das erste Mal in einer Aufstiegsrunde gespielt und hatten Woche für Woche komplizierte Gegner. Jedes Spiel war ein Kampf und wir waren selbst überrascht, dass es jetzt zum vorzeitigen Aufstieg gereicht hat.

Spontane Partys sind ja oft die besten Partys. Wie lange ging es denn?
Jäkel: Bei mir nicht so lange, weil ich heute schon wieder ins Büro musste. Aber Mannschaft und Trainerteam sind nach dem Spiel noch nach Düsseldorf in die Altstadt gefahren - und wie ich gehört habe, treibt sich der ein oder andere jetzt noch auf dem Vereinsgelände herum.

Das Pokallos 1. FC Nürnberg hat die Feierstimmung demnach nicht getrübt.
Jäkel: Nein, auf keinen Fall. Natürlich hätten wir nicht „Nein“ gesagt, wenn wir bei unserer ersten Pokalteilnahme einen noch größeren Gegner bekommen hätten, aber der Club passt. Das ist ein Traditionsverein und wird durch seine Fanfreundschaft zu Schalke 04 hoffentlich ordentlich Zuschauer mitbringen.

Auf was für einen Gastgeber muss sich der Club einstellen? Nach kurzer Recherche könnte man sagen: Retortenverein.
Jäkel: Nein. Es gibt den 1. FC zwar erst seit 2007, aber entstanden ist der Verein aus der Fußballabteilung des TuS 1886 Kaan-Marienborn. Dort wurde schon lange Fußball gespielt, wenn auch nicht so ambitioniert wie jetzt bei uns. Aber klar, wir sind ein junger Verein, der noch nicht das ganz große Umfeld und die ganz große Fanszene hat.

Die gibt es in Siegen schon: bei den Sportfreunden. Besteht da eine Rivalität?
Jäkel: Ja, allerdings eher einseitig. Wir konzentrieren uns auf die sportliche Rivalität und spielen in der kommenden Saison eine Klasse über den Sportfreunden. Aus deren Fanszene müssen wir schon gelegentlich Anfeindungen aushalten. Da wird mal unser Stadion mit Graffiti beschmiert, eine Fahne geklaut oder unser Torwart mit Bier beschüttet. Aber wie gesagt, wir konzentrieren uns auf die sportlichen Dinge und wollen das nicht befeuern. Wir wollen ein Familienverein sein.

Sie gehen den „Siegerländer Weg“. Wie sieht der denn aus?
Jäkel: Da muss ich etwas ausholen. Einer unserer Hauptsponsoren hat sich vorher bei den Sportfreunden engagiert, ging da aber im Streit und hat sich für den 1. FCKM entschieden. Hier wollen wir höherklassigen Fußball anbieten und den Spielern gleichzeitig die Möglichkeit geben, eine berufliche Ausbildung zu machen. Es werden ja nicht alle mit dem Fußball reich auf diesem Niveau.

Das scheint gut zu funktionieren. Wo will der 1. FC denn noch hin?
Jäkel: Erst einmal wäre es schön, sich in der Regionalliga zu etablieren. Das haben wir in unserer ersten Saison dort nicht geschafft, sind knapp abgestiegen. Ein Erlebnis war es trotzdem mit Spielen gegen Alemannia Aachen oder Oberhausen vor bis zu 10000 Zuschauern.

Der Club hat auch reisefreudige Fans.
Jäkel: Das habe ich am Sonntag gemerkt, da habe ich viele Nachrichten aus Nürnberg bekommen. Eine davon: Sorgt für viel Bier. Das machen wir, wir wollen im Leimbachstadion, in das wir wahrscheinlich ausweichen, ein guter Gastgeber sein. Platz hätten wir für 18000 Zuschauer.

Und was sollen die trinken und essen?
Jäkel: Es gibt hier viele Brauereien. Krombacher kennt man wahrscheinlich auch in Nürnberg. Dazu dann eine Stadionwurst oder ein Siegerländer Krüstchen. Das ist ein Weißbrot mit Schnitzel und Ei drauf.

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