Gemischte Gefühle nach dem 1:1 gegen den KSC

Hecking beruhigt die Club-Fans: "Die Mannschaft wird es schaffen"

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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08.04.2023, 16:00 Uhr
Der Ausgleich als Gemeinschaftsproduktion: Christoph Daferner und Kwadwo Duah.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Der Ausgleich als Gemeinschaftsproduktion: Christoph Daferner und Kwadwo Duah.

James Lawrence hatte schon Feierabend, als das Fußballspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem Karlsruher SC erst so richtig anfing. In der 82. Minute musste der Innenverteidiger seinen Platz für Christoph Daferner räumen - zum Glück, könnte man aus Club-Sicht sagen.

Etwa zehn Minuten später konnte der Mittelstürmer nur durch ein Foul gestoppt werden, den fälligen Strafstoß verwandelte Kwadwo Duah souverän zum 1:1-Endstand. Kurz zuvor hatte der VAR seinen Treffer zum Ausgleich noch kassiert, weil Mats Möller Daehli Sekunden davor deutlich erkennbar im Abseits gestanden war.

Nach dem regelwidrigen Tackling gegen Daferner sollte sich Schiedsrichter Wolfgang Haslberger die Szene selbst anschauen, bis zur Entscheidung dauerte es erneut viel zu lange. Danach hatte Felix Lohkemper sogar noch das 2:1 auf dem Fuß, es fehlte nicht viel.

"Ein bisschen unser Spiel verloren"

In den 85 Minuten vor der furiosen Schlussphase tat sich Dieter Heckings Mannschaft mal wieder richtig schwer, als sie oft überhastet und nicht besonders einfallsreich versuchte, zumindest noch einen Punkt zu retten. In den zehn bis 15 Minuten nach der Pause "haben wir ein bisschen unser Spiel verloren", meinte auch Lawrence, nach einer aus seiner Sicht allerdings "ganz starken" ersten Halbzeit.

Da konnte man wohl auch anderer Meinung sein; ein in der Entstehung billiges Gegentor (0:1 Kaufmann, 26.), danach zwei eigene Möglichkeiten für Duah und eben Lawrence, dessen Kopf gerade noch so vor der Linie geklärt werden konnte. Zu statisch sah das mit Ball phasenweise aus und wenig durchdacht, mit selten logischen Laufwegen.

Karlsruhes Trainer Christian Eichner trauerte aufgrund des Spielverlaufs "logischerweise" zwei verlorenen Punkten nach, nannte das 1:1 aber auch ein "total gerechtes Ergebnis"; Kollege Dieter Hecking verwies auch auf die mentale Blockade nach dem Rückstand; "die erste richtig gefährliche Aktion, und wir liegen gleich 0:1 hinten, das macht was mit den Jungs."

Heckings großes Vertrauen

Danach rannten seine Nürnberger zwar an, ohne aber wirklich zu überzeugen. Hoher Aufwand, kaum Ertrag. "Sie probieren, machen, tun, und am Ende steht dann ein Elfmetertor", so Hecking, der aber trotzdem zuversichtlich ist, dass seine Fußballer "kurz davor sind, den Knoten zu durchschlagen."

Sein Vertrauen in die Qualität des Kaders ist am Samstag offenbar nicht geringer geworden. "Ich glaube schon, dass wir das Nötige in der Mannschaft haben, um noch die erforderlichen Punkte zu holen", findet Hecking, sah auch am Samstag "Schritte, die uns besser machen".

Besonders in der Schlussphase, als der Club mit drei Stürmern spürbar das Risiko erhöhte und prompt zu Chancen kam. Deshalb: "Die Mannschaft", beruhigt Hecking, "wird es schaffen."

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