Nach der sechsten Heimniederlage der Saison

Hecking, Schindler und das Eigentor: "Das ist natürlich ärgerlich"

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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31.3.2023, 17:17 Uhr
Beifall für und Beifall von den Fans: Florian Hübner (vorn) und sein Club nach dem 0:1 gegen Darmstadt.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Beifall für und Beifall von den Fans: Florian Hübner (vorn) und sein Club nach dem 0:1 gegen Darmstadt.

Die Nürnberger Mannschaft wirkte hinterher ein bisschen ratlos vor ihrer Kurve. Mit gehörigem Abstand hörten sie sich an, womit nicht wirklich gerechnet werden konnte. Die Club-Fans sangen nach der 0:1-Heimniederlage gegen den SV Darmstadt einfach weiter, ließen sich ihre gute Laune nicht so einfach verderben. Und mussten noch eine dringende Botschaft loswerden.

Am Mittwoch geht’s ja an gleicher Stelle schon weiter, im Pokal-Viertelfinale gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, so stimmten die Anhänger ihre sichtbar geknickten Fußballer ein auf die 90 oder vielleicht sogar 120 Minuten, in denen es um erneut um viel geht, vor allem um viel Geld. Seit Freitagabend ist das Heimspiel gegen den Karlsruher SC drei Tage später aber fast wichtiger.

Gegen den Tabellenführer kann man verlieren, aber verloren ist verloren und schmerzt, erst recht in der Schlussphase einer nach wie vor gefährlichen Saison. Dass sich zumindest die erste halbe Stunde gegen den SV Darmstadt durchaus sehen lassen konnte und gut anfühlte, ist da nur ein schwacher Trost. Zumal der Club in der Stunde danach ziemlich regelmäßig an der Gäste-Defensive abprallte.

Nur Geis gefährlich

Außer einem noch leicht abgefälschten Distanzschuss von Johannes Geis (57.) passierte in der zweiten Halbzeit offensiv nicht mehr viel beim 1. FC Nürnberg; Darmstadt verteidigte eigentlich alles sauber weg und profitierte vorn von einem unglücklichen Eigentor des Nürnberger Kapitäns. Christopher Schindlers Klärungsversuch nach einer hart getretenen Hereingabe von der rechten Seite war ja ordentlich nach hinten losgegangen (31.).

„Unheimlich leid“ tat ihm sein Missgeschick hinterher, vor allem für sein Team. „Kein Vorwurf an Schindi“, versuchte sein Trainer in der Pressekonferenz zu beruhigen, im Endeffekt „ist es aber natürlich ärgerlich, dass man so ein Spiel durch ein Eigentor verliert“. Sein Darmstädter Kollege Torsten Lieberknecht lobte auch Flankengeber Matthias Bader, so ein Ball sei schließlich auch „schwer zu verteidigen“.

Vergleichsweise einfach zu verteidigen waren für seine Elf hingegen die fünf Eckstöße der Nürnberger in der Anfangsviertelstunde und die vier weiteren bis zum Schluss; die Statistik zeige, „dass der 1. FC Nürnberg in mehreren Phasen vor unserem Tor zu finden war“, sagte Lieberknecht, bis auf Lino Tempelmanns Abschluss aus wenigen Metern blieben zwingende Möglichkeiten für den Club aber Fehlanzeige.

"Müssen mehr Wucht erzeugen"

Die beste Abwehr der zweiten Liga hatte die zweitschlechteste Offensive der zweiten Liga jederzeit unter Kontrolle; „viel versucht, viel probiert“ hätten seine Spieler zwischen den Strafräumen, fand Hecking, „im Strafraum sind sie aber sehr schwer zu knacken“, diese Darmstädter, „wir müssen einfach mehr torgefährliche Aktionen, mehr Wucht erzeugen“.

„Okay“ sei der Auftritt über weite Strecken gewesen, aber eben auch nicht super; immerhin der Kollege hatte noch ein paar Komplimente zu verteilen („starker Gegner“; „Punktzahl passt nicht zu der Truppe“), was Torsten Lieberknecht nach einem 1:0-Auswärtsarbeitssieg aber wahrscheinlich sehr gerne tut.

Dieter Hecking nahm’s zur Kenntnis und widmete sich wenig später noch der Analyse, am Samstag wollte er sich den VfB Stuttgart in Berlin-Köpenick gegen den 1. FC Union anschauen. Und verließ die Pressekonferenz nicht, ohne noch die Erwartungen für Mittwoch gehörig zu dämpfen, falls das 0:1 gegen Darmstadt nicht genügte. „Wer glaubt, dass wir Stuttgart einfach wegputzen, kann gleich zuhause bleiben.“

Die 50.000, sofern Club-Fans, werden am Mittwoch ab 18 Uhr trotzdem ein bisschen träumen im Max-Morlock-Stadion, vielleicht auch von früher, vielleicht ja sogar von Berlin. Sonst könnten sie ja gleich zuhause bleiben. Zumindest an der Unterstützung sollte es nicht scheitern.

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