Bis zum Saisonende

Hecking übernimmt beim Club und kritisiert Weinzierl

Fadi Keblawi

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20.2.2023, 12:59 Uhr
Gehen nicht ohne Nebengeräusche auseinander: Dieter Hecking und Markus Weinzierl.

© Sportfoto Zink/Wolfgang Zink, NN Gehen nicht ohne Nebengeräusche auseinander: Dieter Hecking und Markus Weinzierl.

Was jetzt nach der Entlassung von Markus Weinzierl leider nicht passieren wird beim 1. FC Nürnberg: Dass der neue Sportvorstand-Trainer Dieter Hecking mit der Mannschaft "übers Wasser geht und es wird alles besser". Sagt zumindest Dieter Hecking: "So wird es nicht sein."

Trotzdem soll alles besser werden beim Club. Verantwortlich ist dafür jetzt und bis zum Saisonende Hecking, dem der bisherige U23-Trainer Cristian Fiel als Assistent zur Seite stehen wird.

Auf dem Heimweg von der fürchterlichen Niederlage in Heidenheim, sagte Hecking in einer eilig angesetzten Pressekonferenz am Montagmittag, sei in ihm der Entschluss gereift, dass es mit Weinzierl nicht mehr weiter geht. Hecking spart nicht mit Kritik an seinem erst im vergangenen Herbst verpflichteten Trainer-Vorgänger. Unter anderem in Heidenheim habe Weinzierl "mit vier Sechsern im Mittelfeld" viel zu defensiv aufgestellt. Eine spielerische Entwicklung hatte am Ende auch Hecking nicht mehr erkennen können, deshalb der Wechsel.

Dass es vielleicht schon ein Fehler war, Weinzierl einzustellen, sagt Hecking nicht, obwohl Weinzierl schon vorher nicht bekannt war für spektakulären Fußball. Den muss zumindest in Ansätzen jetzt sein Nachfolger liefern. Wer dieser Nachfolger ist, entschied Hecking am Sonntag auch gleich: er selbst. Der Aufsichtsrat stimmte dann dieser Entscheidung zu.

Hecking geht all in

Weinzierl, sagt Hecking, habe in einem abschließenden Trennungsgespräch "zum Ausdruck gebracht, dass dieser Kader nicht mehr hergibt". Er muss jetzt das Gegenteil beweisen und damit auch seinen anderen Job retten. Das deutet der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Grethlein zumindest an, wenn er über Hecking sagt: "Wenn er den Schritt tut, dann geht er all in. Dann stellt er seinen Job zur Disposition."

Etwas Selbstkritik zeigt Hecking ("wir stecken mitten im Abstiegskampf") dann notgedrungen auch noch und spricht davon, dass der Montag "nicht zu den schönsten Arbeitstagen zählte, es ist nie gut, wenn man zweimal in einer Saison den Trainer wechseln muss." Ob er die von Grethlein betonte "beste Lösung" ist, werden die nächsten Wochen zeigen.

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