Von der Tribüne in die Startelf
"Ich bin kein Lautsprecher": Wie Benjamin Goller beim Club plötzlich wichtig wurde
2.9.2023, 11:00 Uhr
Kaum war Benjamin Goller im vergangenen Dezember in Nürnberg angekommen, durfte der Neuzugang von Werder Bremen schon gleich mal auf dem Christkindlesmarkt mit den Kollegen die Grillzange schwingen. In der Mannschaft des 1. FC Nürnberg war der bodenständige Schwabe, der vor der Profikarriere fast eine Ausbildung zum Forstwirt begonnen hätte, schnell integriert.
Auf dem Platz hingegen war von Goller in der Rückrunde zunächst eher wenig zu sehen. Sieben zumeist kürzere Einsätze, nur zwei davon in der Startelf - zu wenig für den ehemaligen Junioren-Nationalspieler, der immerhin zehn Bundesliga-Partien für Bremen und 51 Zweitliga-Auftritte für Darmstadt 98 und den Karlsruher SC vorweisen konnte und 2018 mit dem FC Schalke 04 sogar eine knappe Stunde lang Champions-League-Luft schnuppern durfte. Und Goller war ja auch deshalb nach Nürnberg gewechselt, um die in Bremen etwas stagnierende Karriere wieder anzukurbeln.
"Ich habe das letzte halbe Jahr leider auch viele Tiefen miterleben müssen. Ich war oft krank oder angeschlagen, in dieser Zeit gab es drei Trainerwechsel", erinnert sich Goller an die komplizierte Anfangsphase beim neuen Arbeitgeber. Und es schien so weiterzugehen: Auch zu Beginn der neuen Saison war der 24-Jährige erst einmal außen vor, im ersten Heimspiel gegen Hannover 96 (2:2) saß er sogar nur auf der Tribüne.
Wechselabsichten dementiert
Prompt wurde spekuliert, die Wege könnten sich nach wenigen Monaten schon wieder trennen. "Ich selbst habe mich zu den Wechselgerüchten nie geäußert, weil ich mich hier absolut wohl fühle", betont Goller und legte das Thema bereits am Mittwoch höchstpersönlich zu den Akten: "Ich werde auch nach dem Deadline Day auf jeden Fall weiterhin in Nürnberg Fußball spielen."
Alles andere wäre gerade jetzt auch ziemlich unlogisch gewesen, denn Gollers Situation hat sich in den vergangenen zwei Wochen grundlegend geändert. Beim 3:2-Sieg in Osnabrück gelang ihm als Joker das Premierentor für den Club, gegen Wehen Wiesbaden stand der flinke Flügelstürmer dann erstmals in dieser Saison über die volle Spielzeit auf dem Platz und setzte durchaus Akzente. Der Reutlinger profitiert dabei von der Spielphilosophie seines neuen Trainers. "Das 4-3-3-System liegt mir sehr, auf dem rechten Flügel ist meine Lieblingsposition", sagt Goller, "ich lebe auch von meinen Tiefenläufen, das will der Trainer sehen."
Lob von Trainer Cristian Fiél
Für Cristian Fiél ist Goller aber auch das Paradebeispiel eines Musterprofis, der in schwierigen Zeiten nicht mit seinem sportlichen Schicksal hadert oder sich gar öffentlich beklagt, sondern lieber hart arbeitet, Geduld zeigt und versucht, sich durch gute Trainingsleistungen aufzudrängen. "Du musst bereit sein, wenn der Trainer dich braucht. Egal, ob es fünf Wochen oder vier Monate dauert. Und das hat Benny jetzt super gemacht", lobt Fiél.
"Ich bin allgemein kein Lautsprecher. Wenn man nicht spielt, muss man das einfach akzeptieren, im Training immer Vollgas geben, auf die nächste Chance warten und die dann nutzen", so formuliert es auch Goller selbst und beweist zudem einen gesunden Realitätssinn: "Die zwei Spiele jetzt haben Spaß gemacht, aber ich weiß auch, dass man sich kein schlechtes Spiel erlauben darf. Deshalb bin ich mit Prognosen eher vorsichtig."
Vorfreude auf "ein geiles Spiel" auf dem Betzenberg
Am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern (20.30 Uhr, Liveticker bei nordbayern.de) dürfte der Angreifer allerdings wieder gute Chancen auf einen Platz in der Startelf besitzen. "Samstagabend, Flutlicht, der Betzenberg - das wird ein geiles Spiel", freut sich Goller auf die Dienstreise in die Pfalz, wo er mit dem Club "natürlich den positiven Trend fortführen" möchte. Und sollte die kleine Erfolgsserie demnächst mal reißen, "hoffe ich einfach, dass die Fans trotzdem weiter hinter uns stehen. Ich denke, man sieht, dass wir in jedem Spiel versuchen, uns den Arsch aufzureißen." Eine Feststellung, die man gerade einem wie Benjamin Goller wohl zu hundert Prozent abnehmen darf.
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