Trainer denkt "selbstverständlich" über ihn nach

Identifikationsfigur Enrico Valentini: Comeback als Club-Kapitän?

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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5.7.2023, 13:30 Uhr
Bald wieder mit Binde? Enrico Valentini im Trainingslager.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Bald wieder mit Binde? Enrico Valentini im Trainingslager.

Vor ziemlich genau einem Jahr hat der 1. FC Nürnberg mit einer Meldung für Aufsehen gesorgt. Enrico Valentini wollte da nach zwei Spielzeiten nicht mehr Kapitän sein, stellte sein Amt etwas überraschend zur Verfügung.

"Es war für mich als gebürtiger Nürnberger etwas ganz Besonderes, die Binde für meinen Club zu tragen", so ließ er sich seinerzeit vom Verein zitieren, zumindest im fünfköpfigen Mannschaftsrat wollte Valentini auch weiterhin und vor allem offiziell noch Verantwortung nehmen.

Seine Bedeutung für die Kabine nahm deswegen nicht ab, im Gegenteil. Mit Unterbrechung ist Valentini, inzwischen 34, jetzt 23 Jahre beim Club, Ende Mai verlängerte der 1. FC Nürnberg seinen Vertrag um eine weitere Saison. "Enrico ist ein Paradebeispiel für bedingungslosen Einsatz und Hingabe für seinen Verein", sagte Sportvorstand Dieter Hecking damals.

Fiél bestimmt beim 1. FC Nürnberg den Kapitän

Um den bedingungslosen Einsatz und die Hingabe für seinen Club weiß auch Cristian Fiél, logisch. Anders als Robert Klauß lässt der neue Trainer den Kapitän nicht von der Mannschaft wählen, sondern bestimmt ihn höchstpersönlich. Wann genau? "Früh genug, auf jeden Fall vor dem ersten Punktspiel", sagt Fiél.

Bis dahin möchte er jeden Tag neue Eindrücke von möglichen Kandidaten sammeln, deren Position auf dem Platz keine Rolle spielt für seine Entscheidung. "Es muss für mich der sein, der die Mannschaft anführen kann", so Fiél, "und es muss auch keiner sein, der 34 Spiele über 90 Minuten macht, überhaupt nicht."

Somit ist auch Enrico Valentini wieder ein Thema, "100-prozentig", betont der Trainer. "Selbstverständlich denke ich über so eine Personalie nach, wie kann ich über einen nicht nachdenken, der so eine Erfahrung hat, der so eine Identifikation mit dem Club hat, auf den man sich auch verlassen kann."

Valentini möchte Gespräch abwarten

Was letzten Sommer war, interessiert Fiél nicht, damit habe er schließlich "nichts zu tun". Weitere Kandidaten: der bisherige, aber noch verletzte Christopher Schindler, natürlich seine bisherigen Stellvertreter Florian Hübner und Christian Mathenia, möglicherweise auch Mats Möller Daehli.

Enrico Valentini hat sich auf Anfrage unseres Medienhauses darüber "bislang noch gar keine Gedanken gemacht. Das mache ich erst, wenn der Trainer auf mich zukommen würde." Was garantiert passieren wird.

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