Leverkusen beendet Leihe

Kaum da, schon wieder weg: Club muss kolumbianischen WM-Helden Puerta zurückgeben

Uli Digmayer

Sportredaktion

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6.6.2023, 15:47 Uhr
Ein kurzes Vergnügen: In den Club-Farben wird man Gustavo Puerta (rechts) nicht mehr zu sehen bekommen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Ein kurzes Vergnügen: In den Club-Farben wird man Gustavo Puerta (rechts) nicht mehr zu sehen bekommen.

Oft gesehen hat man Gustavo Puerta beim 1. FC Nürnberg nicht. Nur sporadisch war der im Winter von Bayer Leverkusen für zwei Millionen Euro Ablöse aus Bogota geholte und gleich an den Club weiterverliehene defensive Mittelfeldspieler am Valznerweiher aufgetaucht, um ein bisschen mit den neuen Kollegen zu trainieren. Erst stand noch die Südamerikameisterschaft auf dem Programm, dann musste sich der Kolumbianer mit der U20-Auswahl des südamerikanischen Landes auf die WM in Argentinien vorbereiten.

Ein Zweitliga-Debüt war unter diesem Umständen nicht möglich, auch wenn die ersten Eindrücke im Training durchaus überzeugend waren. "Sehr spielintelligent" und "sehr schnell in der Auffassung" sei dieser Puerta, lobte Dieter Hecking, einzig "sein Verständnisproblem" bremse ihn noch etwas aus. Gereicht hat es letztlich nur zu einer Kadernominierung am 23. Spieltag (0:3 beim Hamburger SV). So richtig geplant haben sie mit dem Talent aber eh erst in der nächsten Saison.

Bei der U20-WM im Viertelfinale

Daraus wird nun nichts. Die überzeugenden Auftritte des 19-Jährigen bei der WM, wo er die "Los Cafeteros" als Kapitän mit zwei 2:1-Siegen gegen Israel und Japan, einem 1:1 gegen den Senegal und einem 5:1 gegen die Slowakei immerhin bis ins Viertelfinale (1:3 gegen Italien) geführt hatte, hat man offenbar auch in Leverkusen registriert - und den eigentlich bis 2024 ausgeliehenen Jungprofi kurzerhand zurückbeordert.

"Gustavo ist während einer schwierigen Phase der Saison zu uns gekommen, hat im Training seine Klasse gezeigt und diese jetzt auch wieder bei der U20-Nationalmannschaft untermauert", ließ sich Hecking auf der Club-Homepage zitieren und verwies auf ein vertraglich festgelegtes Rückholrecht, von dem Bayer nun eben Gebrauch gemacht habe. In Leverkusen dürfte Puerta dann künftig wohl etwas öfter zu sehen sein.

Vonic vor dem Absprung

Ein weiteres Talent steht beim Club vor dem Absprung. Nach Informationen dieses Medienhauses möchte der FC Bayern München U23-Torjäger Leonardo Vonic für seine zweite Mannschaft verpflichten. Sportdirektor Olaf Rebbe ist bekannt, dass wohl mehrere Vereine an Vonic interessiert seien, bislang handele es sich jedoch nur um Spekulationen.

Der 19-jährige Deutsch-Kroate, im Sommer 2020 aus der U17 des FSV Frankfurt zum Club gewechselt, hatte in der abgelaufenen Saison in der Regionalliga Bayern mit 22 Treffern und sieben Vorlagen auf sich aufmerksam gemacht. Vonic gehört dem Nürnberger Perspektivkader an und durfte auch schon phasenweise mit den Profis trainieren, allerdings mochte Hecking ihm den Sprung nach oben noch nicht ganz zutrauen. Der flinke Angreifer müsse auf dem Platz "mehr tun, er definiert sich mir zu sehr über Tore und ist halt oftmals nicht zu sehen", bemängelte der Sportvorstand.

Gut möglich, dass der Club den vertraglich noch bis 2024 gebundenen Vonic deshalb gegen eine entsprechende Ablöse gehen lässt, zumal der zwei Jahre jüngere Can Uzun in der internen Talente-Hierarchie mittlerweile klar vorbeigezogen ist.

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