32. Spieltag

Kein Sieg zum FCN-Jubiläum: Elversberg dreht nach Club-Führung das Spiel zum 1:3

Alicia Kohl

Redakteurin

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04.05.2025, 15:25 Uhr
Das artistische 1:0 von Janis Antiste reichte nicht für einen Sieg gegen Elversberg.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Das artistische 1:0 von Janis Antiste reichte nicht für einen Sieg gegen Elversberg.

In einem ausverkauften Stadion ging es für den Club am Sonntagnachmittag gegen die SV Elversberg. Eine Begegnung, die normalerweise nicht ein ganzes Stadion füllen würde, obwohl der SVE derzeit den sechsten Tabellenplatz belegt und kein leichtes Spiel verspricht. Doch am 4. Mai 2025 ist noch etwas anderes: Der Club wird 125 Jahre alt! Der Fußball selbst rückt da fast ein bisschen in den Hintergrund - aber eben auch nicht ganz. Die 1:3-Niederlage gegen die SV Elversberg schmerzt trotzdem, gerade weil Janis Antiste den FCN Ende der ersten Halbzeit spektakulär in Führung bringt. Aber alles der Reihe nach.

Nach einem eindrucksvollen Empfang mit einer Choreografie, die sich durch das komplette Max-Morlock-Stadion zog, pfeift Schiedsrichter Florian Heft die Partie an - weiterhin begleitet von lauten Fangesängen. Das Spiel selbst läuft etwas schleppend an, ist in den Anfangsminuten geprägt von vielen Fehlpässen und wildem Hin und Her. Die erste Großchance des Spiels haben die Gäste. Die nutzen einen schnellen Umschaltmoment um über die rechte Seite nach vorne zu kommen. Carlo Sickinger bringt die Flanke auf den zweiten Pfosten, der zurückgeeilte Tim Janisch kann in letzter Sekunde noch vor Fisnik Asllani klären.

In der 18. Minute wird der Club dann das erste Mal richtig gefährlich. Caspar Jander taucht rechts außen auf und legt den Ball zu Julian Justvan in die Mitte. Der wird beim Verarbeiten gestört, der Ball aber nur zu Emreli geklärt, der aus 10 Metern aus der Drehung abschließt. Doch Kristof ist da. Der Stürmer dreht jetzt so richtig auf. Über rechts bekommt er den Ball, überspielt clever einen Verteidiger und legt flach auf den zweiten Pfosten. Dort schließt Jander ab, verzieht aber etwas und der Ball wird zur Ecke geklärt. Nach der ist es schon wieder Emreli, der mit dem Kopf rankommt, ihn aber nicht aufs Tor bringen kann.

Antiste macht‘s artistisch

Sonst ist das Spiel in der ersten halben Stunde recht ausgeglichen, der Club hat etwas längere Ballbesitzphasen, Elversberg nutzt immer wieder Umschaltmomente, um nach vorne zu kommen. Nach 33 Minuten muss Trainer Horst Steffen schon zum ersten Mal wechseln. Sickinger, der zuvor schon länger mal verletzt am Boden lag, aber weitergemacht hat, muss dann wohl doch raus. Für ihn kommt Frederick Schmahl. Der prüft wenig später zum ersten Mal Jan Reichert. Aus halbrechter Position schließt er scharf ab, der Club-Keeper fliegt und wehrt zur Ecke ab.

Zum Ende der ersten Halbzeit wird die Partie immer hitziger. Mehr Fouls, mehr Spielunterbrechungen - und Schiri Heft zieht jetzt die Gelben Karten. Kurz vor der Pause sieht dann auch Antiste Gelb, das dürfte ihn zumindest in dem Moment erstmal wenig stören. Kurz vorher lässt er das ganze Stadion jubeln. Jander geht entschieden durchs Mittelfeld und hebt den Ball dann in den Sechszehner auf Antiste. Der nimmt den Ball per Kopf an, dreht sich und macht das Ding per Fallrückzieher rein. Kristof hat keine Chance. Die ganze Mannschaft läuft in die Kurve, 50.000 Menschen jubeln. Danach zeigt Schiri Heft Antiste noch die Gelbe Karte für seinen Jubel. Der hatte eine Maske hervorgeholt und sich vors Gesicht gehalten. Wenig später geht es in die Pause.

Elias Baum überrascht den Club gleich zweimal

Die zweite Halbzeit startet etwas gemächlich. Oder so dachte man. In der 49. Minute zieht Tim Drexler nach einer durchgerutschten Ecke vom Sechszehnereck ab, sein Schuss geht aber knapp am Pfosten vorbei. Bei einer Ecke auf der anderen Seite wenige Minuten später schlafen die Nürnberger etwas. Die Gäste führen die Ecke kurz aus. Elia Baum bekommt den Ball und geht ein paar Schritte, wird aber nicht angelaufen. Niemand löst sich aus der Verteidigungsreihe, nur Lubach versucht ihn von außen noch zu erreichen. Davor zieht Baum ab und ballert das Ding erbarmungslos zum 1:1 in die Gambel.

Auch für den Club ist es ein Außenverteidiger, der eine große Chance bekommt. Nachdem Antiste und Emreli die Elversberger Abwehr unter Druck gesetzt haben, rollt ein Fehlpass zentral vor das Tor in den Sechszehner. Soares hat eigentlich Zeit, um in Ruhe abzuschließen. Vielleicht zu viel Zeit, denn er hebt den Ball lässig über das Tor. Sonst läuft das Spiel so weiter wie zuvor auch, der Club spielt bemüht nach vorne, die Gäste konzentrieren sich auf Umschaltmomente. Nach einem solchen spielen die Elversberger auch in der 63. Minute rüber auf die rechte Seite zu Elias Baum, der schon kurz vorher bewiesen hat, dass er schießen kann. Er hat wieder zur viel Platz und lässt sich diese Chance nicht nehmen. Aus halbrechter Position und vielleicht acht Metern zieht er unhaltbar für Reichert ab. 1:2.

Der Club findet keine Lösungen

Miroslav Klose reagiert darauf mit einem Doppelwechsel. Er bringt Simon Joachims für Jander und Ondřej Karafiát für Drexler (67.). Jetzt wird es hektisch. Die verflossenen Hoffnungen auf einen Aufstiegsplatz hindern die Fans nicht daran, mit vollem Herzen dabei zu sein. Soares bekommt den Ball in den Sechszehner gesteckt, nach leichtem Kontakt mit Schmahl fällt er. Schiedsrichter Heft winkt ab - und erntet empörte Rufe aus dem Publikum. Und scheinbar von der Nürnberger Bank, die sieht wenig später Gelb.

Doch auch Elversberg probiert es weiter nach vorne. Wieder ist es ein Distanzschuss - diesmal von Schmahl - der Nürnberg zum Zittern bringt. Diesmal ist Reichert aber zur Stelle. In der 79. Minute hat er dann keine Chance. Tom Zimmerschmied bekommt den Ball kurz vor der Strafraumgrenze, nimmt einen Kontakt und schließt dann flach ins linke untere Eck ein. Und erhöht damit auf 1:3. Klose versucht es mit einem weiteren Doppelwechsel und bringt Berkay Yilmaz für Soares und Benjamin Goller für Janisch (84.). Yilmaz setzt sich wenige Minuten später auf links durch und legt den Ball in die Mitte auf Emreli, der in der zweiten Halbzeit etwas abgetaucht ist. Sein Schuss wird geblockt. Für die letzten Minuten darf dann auch Enrico Valentini nochmal ran. Das war‘s dann aber auch. Zum Jubiläum schenkt Kloses Team den Fans keinen Sieg.

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