Keiner schießt so oft wie er: Club holt St. Gallens Knipser Kwadwo Duah

Nürnberg - Rechtzeitig vor dem Aufbruch ins Trainingslager nach Südtirol hat der 1. FC Nürnberg noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und sich in der Offensive verstärkt. Vom FC St. Gallen kommt der 25-jährige Mittelstürmer Kwadwo Duah an den Valznerweiher.

Eine gewisse spitzbübische Freude über den geglückten Transfercoup konnte sich Sportvorstand Dieter Hecking bei der vormittäglichen Trainingseinheit nicht verkneifen. Während immer wieder diverse Namen durch die Gerüchteküche geisterten und sich das öffentliche Interesse auf die Hängepartie um Christoph Daferner (Dynamo Dresden) fokussierte, hatten sie beim 1. FC Nürnberg heimlich, still und leise Nägel mit Köpfen gemacht. Und konnten so am späten Freitagnachmittag nach erfolgreich absolviertem Medizincheck einen Neuzugang präsentieren, den bislang wohl niemand auf dem Zettel hatte.

Stattliche Bilanz

Kwadwo Duah heißt der Mann, der künftig mithelfen soll, den Club torgefährlicher zu machen. Dass er das Zeug dazu hat, lässt seine Bilanz beim FC St. Gallen erahnen. Der 25-jährige Schweizer mit ghanaischen Wurzeln, geboren in London und ausgebildet vor allem beim BSC Young Boys in Bern, erzielte in der vergangenen Saison der Super League in 33 Spielen 15 Tore und bereitete vier weitere vor. Insgesamt kommt Duah in 76 Pflichtspielen für die Eidgenossen, die vom früheren Club-Amateurtrainer Peter Zeidler betreut werden, auf 28 Tore und neun Vorlagen.

Ein Schweizer für den Club: Kwadwo Duah (links) kommt vom FC St. Gallen an den Valznerweiher. © imago images/Luigi Rizzo, NN

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Der 1,85 Meter große ehemalige Junioren-Nationalspieler gilt als typischer Strafraumstürmer, der oft und gerne zentral den Abschluss sucht. Niemand schoss in der vergangenen Spielzeit so oft aufs Tor wie Duah, im Schnitt mehr als viermal pro Spiel. Der zweikampfstarke Angreifer kann dank ordentlicher Werte im Dribbling (62 Prozent gewonnene Duelle) aber auch auf die Flügel ausweichen. Etwas verbesserungswürdig scheint laut Datenlage die Defensivarbeit. Wie der Club mitteilte, habe Duah einen "langfristigen Vertrag" unterschrieben. Über die Ablösesumme machte der Verein wie gewohnt keine Angaben.

„Dieser Transfer ist so gelaufen, wie wir uns das vorstellen. Allen voran mit dem ehemaligen Club-Spieler Alain Sutter, der in St. Gallen als Sportdirektor tätig ist, hatten wir hervorragende Gespräche. Die waren geprägt von gegenseitigem Respekt, lösungsorientiert und zielführend“, schwärmte Hecking. „Wir haben Kwadwos Weg und seine Entwicklung schon lange verfolgt. Er gehört zu den schnellsten Spielern in der Schweizer Super League und wird uns mit seinen Torjäger-Fähigkeiten helfen. Er kennt die Art Fußball, die wir spielen wollen. Das wird ihm bei der Integration helfen. Darüber hinaus passt er charakterlich und mit seiner Mentalität hervorragend in unsere Gruppe“, ergänzte Sportdirektor Olaf Rebbe. Duah selbst ließ mitteilen: "Der Club hat sich seit einem Jahr sehr um mich bemüht. Ich hatte hier das beste Gefühl, deshalb habe ich mich für den Club entschieden. Ich freue mich auf die Fans, auf das Stadion und darauf, hier Tore zu schießen."

Siebter Neuzugang

Duah, der auch bei Schalke 04 und Werder Bremen auf der Liste gestanden haben soll und dessen aktueller Marktwert von Transfermarkt.de auf 1,3 Millionen Euro beziffert wird, ist nach Erik Wekesser (Jahn Regensburg), Sadik Fofana (Bayer Leverkusen), Louis Breunig (Würzburger Kickers), Jan Gyamerah, Manuel Wintzheimer (beide Hamburger SV) sowie Shawn Blum (1. FC Kaiserslautern) der siebte Neuzugang. Ob mit diesem Transfer das Tauziehen um Daferner nun als beendet betrachtet werden darf oder der Dresdner weiterhin eine Option ist, bleibt abzuwarten. "Da lassen wir uns nicht in die Karten schauen", sagte Hecking. Hat schließlich auch bei Duah gut geklappt.

1. FC Nürnberg

22.6.2022, 20:02 Uhr Abwehr-Youngster, Mittelstürmer und mehr

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