Club-Stürmer im Aufwind

Lohkemper meldet sich zurück: Startelf gegen Düsseldorf?

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

20.4.2023, 06:00 Uhr
Erstes Zweitligator nach 28 Monaten: Felix Lohkemper und sein 1:2 in Kiel.

© Frank Molter, dpa Erstes Zweitligator nach 28 Monaten: Felix Lohkemper und sein 1:2 in Kiel.

Das Comeback nach fast 20 Monaten und zwischendurch nur einer Zweitliga-Halbzeit verlief anfangs doch recht vielversprechend. Ein paar Minuten Anfang August im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten Kaan-Marienborn, erste Startelf-Nominierung nach 630 Tagen Anfang September gegen Bielefeld. Es schien, als sei Felix Lohkemper auf einem guten Weg zurück zu alter Stärke. Endlich.

Es sollte allerdings nicht so weitergehen; im weiteren Verlauf der Vorrunde konnte der so lange Verletzte seiner Mannschaft keine große Hilfe mehr sein, egal unter welchem Trainer. Sein dritter in dieser Saison namens Dieter Hecking scheint ihn jetzt wieder soweit hinbekommen zu haben, dass für den Stürmer plötzlich sogar mehr drin ist als nur die Joker-Rolle wie gegen Karlsruhe oder in Kiel.

Dass Lohkemper davor dreimal nicht zum 20-köpfigen Spieltagsaufgebot des 1. FC Nürnberg gezählt hatte, ist die andere Wahrheit, die Leistungen beim Üben unter der Woche schienen Hecking damals nicht überzeugt zu haben. Angenehm überrascht ist der Trainer jetzt hingegen von Lohkempers deutlichem Formanstieg in den vergangenen Wochen.

Drei Abschlüsse in 16 Minuten

Nur in seinen 16 Minuten gegen Karlsruhe kam er auf drei Abschlüsse, einer davon, nach scharfer Hereingabe von Kwadwo Duah, hätte aus vier Metern eigentlich drin sein müssen. Das Tor holte Lohkemper am Samstag in Kiel nach seiner Einwechslung zur Pause nach, per Kopf in der 65. Minute, auch dank präziser Flanke von Nathaniel Brown. Kurzer, schneller Antritt, gutes Timing, Anschlusstreffer.

Seine erste Chance hatte er schon kurz zuvor, als er etwas zu lange brauchte, um einen schönen Vertikalpass zu verarbeiten. Dennoch scheint er sich wieder ins Gespräch gebracht zu haben, vielleicht sogar für einen Platz in der Startelf gegen Düsseldorf. Zumal die Konkurrenz überschaubar ist: Christoph Daferner fällt mit einer Gehirnerschütterung wahrscheinlich aus, Erik Shuranov sucht weiter seine Form, Can Uzun hat noch keine Sekunde Zweitliga-Erfahrung.

Nach seinem zwischenzeitlichen Tief habe Lohkemper gegen Karlsruhe und Kiel „für Belebung gesorgt“, meinte sein Vorgesetzter noch im Holstein-Stadion, „aber jetzt muss er weitermachen, vielleicht bekommt er dann die Chance, gegen Düsseldorf von Anfang an zu spielen.“ Schon nach seinen auffälligen 16 Minuten gegen Karlsruhe hatte ihn Hecking in die Pflicht genommen.

„Auf jeden Fall ein Lebenszeichen“ nannte er Lohkempers Auftritt danach, wobei er ihn mehr im Zentrum sieht als auf dem Flügel; die Umstellung vom anfänglichen 4-3-3 mit Duah in der Mitte auf ein 4-4-2 scheint deshalb Lohkempers Stärken besser zur Geltung zu bringen, wobei er in der Schlussphase gegen Karlsruhe auch eher einen klassischen Linksaußen gab.

Sein Tempo und seine Tiefenläufe können jedenfalls für einige Unruhe sorgen beim Gegner. Vielleicht ja auch gegen Düsseldorf. Dann möglicherweise sogar schon ab der ersten Minute.

14 Kommentare