Kolumne nur der FCN

Mutmacher in düsteren Zeiten: Warum die Fans das Beste am Club sind

Fadi Keblawi

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23.5.2023, 19:00 Uhr
Gehen trotz des 1. FC Nürnberg zum 1. FC Nürnberg: Club-Fans.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Gehen trotz des 1. FC Nürnberg zum 1. FC Nürnberg: Club-Fans.

In der vergangenen Woche hat sich Dieter Hecking mal wieder beklagt. Das wiederkehrende Thema: der fränkische Pessimismus. Rund um den 1. FC Nürnberg, so Heckings nicht sonderlich exklusive These, würden immer alle alles nur negativ sehen. Ein paar Tage später kamen über 38.000 Menschen ins Max-Morlock-Stadion. Sie kamen nicht, um zu schimpfen. Sie kamen, weil sie sehen wollten, wie sich ihr Herzensverein irgendwie doch noch rettet. Sie kamen, um Mut zu spenden in Zeiten, in denen die 3. Liga mal wieder sehr nahe ist, obwohl doch alles besser hätte werden sollen.

Er rettete sich nicht, stattdessen sah man eine Mannschaft, die sehr öffentlich an sich selbst verzweifelte in diesen etwas mehr als 90 und durchweg unansehnlichen Minuten gegen Rostock. Keine Aufbruchstimmung war da auf dem Platz zu sehen, nirgends.

Trotzdem gab es nach dem Schlusspfiff aufmunternden Applaus von den meisten Menschen (die übrigens auch fast alle bis zu diesem Schlusspfiff auf ihren Plätzen geblieben sind).

1. FC Nürnberg: Aufbruch also abgesagt

Aufbruch also abgesagt, stattdessen geht es weiter mit „Zittern und Agonie“, wie das der Spieltagsdichter Felix Wenzel in seinem neuesten Gedicht geschrieben hat. Schuld ist daran aber nicht das Publikum, sondern eine Mannschaft, die mit einiger Konsequenz daran arbeitet, endlich die eine ganz große Frage rund um Frankens beliebtesten Fußballverein zu beantworten. Die nämlich, was zuerst da gewesen ist: der Club oder der fränkische Pessimismus? Die Tendenz ist nach 33 Spieltagen eindeutig.

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