Komplikationen in der Reha
Rückschlag für Club-Stürmer Köpke: Comeback verzögert sich
29.6.2021, 16:30 UhrAnfang März und damit etwa dreieinhalb Monate nach seinem Sportunfall im Osnabrücker Stadion Bremer Brücke klang Pascal Köpke wieder gefasst bis zuversichtlich. Spätestens in der Vorbereitung auf die neue Saison, sagte der Stürmer mit dem berühmten Nachnamen da unserem Medienhaus, wollte er wieder voll angreifen, also jetzt. Nur ist von ihm jetzt weit und breit nichts zu sehen im Sportpark Valznerweiher.
"Das Vertrauen in den Körper ist wieder komplett da, vor manchen Übungen hat man aber schon Respekt", so Köpke damals, der am 23. November ohne Fremdeinwirkung einen Kreuzbandriss im rechten Knie erlitten hatte. Einfach so. Und deshalb am Dienstagmittag nicht mit den anderen trainieren konnte, sondern zu einer Pressekonferenz im Klinikum Nürnberg eingeladen war. Immer noch als Patient.
Wechsel nach 15 Jahren
Der Club hat sich ja auch im medizinischen Bereich nach 15 Jahren neu aufgestellt und im Frühjahr deshalb fast ein ganzes Wartezimmer voller Neuzugänge begrüßen dürfen. Das so genannte FCN Medical Team arbeitet dafür seit kurzem mit den Partner-Institutionen Klinikum Nürnberg und den "SportdocsFranken" zusammen.
Um die Profis und den gesamten Nachwuchs kümmern sich somit Dr. Markus Geßlein (Leiter der Abteilung für Sportorthopädie), Dr. Johannes Rüther (Orthopädie und Unfallchirurgie) und Prof. Dr. Werner Krutsch, Fifa-, DFB- und BFV-erprobt und einst selbst Jugendspieler beim Club. Medizinchecks vor Transfers und sportärztliche Untersuchungen werden neuerdings im Institut für Sportmedizin im Klinikum unter der Leitung von Dr. Bernd Langenstein vorgenommen, einem Club-Fan "von ganzem Herzem", wie er beim gestrigen Pressetermin im Klinikum wissen ließ.
"Spitzenmedizin für Spitzensportler", so lautet der gemeinsame Nenner, vor allem interdisziplinär und mit kurzen Wegen. Da fühlt sich nicht nur Pascal Köpke bestens aufgehoben, dessen rechtes Knie nach wie vor nicht so möchte wie er. Sein Verletzungsmanagement hinkt ein bisschen hinter dem Zeitplan her.
Denn: In der Reha gab’s unlängst Komplikationen, die ihn vier bis fünf Wochen Aufbauarbeit gekostet haben. Köpke muss deshalb nicht wieder ganz von vorn anfangen, aber doch langsam tun. Im September, hört man von Vereinsseite, soll er wieder mit den anderen trainieren können. Bis er seine Rückstande aufgeholt hat, dürften weitere sechs bis acht Wochen vergehen. Heißt für die Sportliche Leitung: Planen können sie erst mal nicht mit dem ehemaligen Langzeit- und jetzt, sollte es keine weiteren Rückschläge geben, möglicherweise nur noch Kurzzeitverletzten.
Schade vor allem für Köpke, der sich im Frühjahr auf einem sehr guten Weg zurück in den Profi-Fußball wähnte. Und jetzt tatenlos ansehen muss, wie sich seine Kollegen aus der auch ohne ihn noch üppig besetzten Angriffsabteilung bis zum Rundenstart Ende Juli um die wenigen Plätze streiten. Erik Shuranov und Dennis Borkowski, die jungen Wilden, die in der Schlussphase der vergangenen Saison für Aufsehen gesorgt hatten; Manuel Schäffler, der nach seinem "kleinen Innenbandanriss" Mitte April seit vorgestern wieder mit der Mannschaft üben kann, Felix Lohkemper soll ab Samstag im Trainingslager folgen. Und da wären ja auch noch Paul-Philipp Besong, Nikola Dovedan oder Robin Hack.
Köpke, im letzten Sommer von Hertha BSC Berlin heim nach Nürnberg gewechselt, muss sich nach seiner Genesung also ganz weit hinten anstellen. Nur gestern, beim Fototermin mit den neuen Club-Ärzten, stand er mal wieder ganz vorn.
"Die Kooperation hat das primäre Ziel, die medizinischen Voraussetzungen für eine maximale Performance unserer Jungs sicherzustellen", sagte der Kaufmännische Vorstand Niels Rossow, Pascal Köpke wird sich trotzdem noch gedulden müssen. Aber auch seine Zeit wird kommen, davon sind die neuen alten Partner überzeugt: "Der Club hat kurz- und langfristig große Ziele, so dass wir in der Region die medizinischen Kompetenzen bündeln werden", verspricht Prof. Dr. Werner Krutsch. Nicht nur Pascal Köpke wird das gefallen.
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