"Doof, wenn wir nicht mehr daran glauben"

So könnte der 1. FC Nürnberg den Aufstieg doch noch schaffen

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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25.4.2022, 12:00 Uhr
Sieht vielleicht nicht so aus, hat aber noch ein bisschen Hoffnung: Enrico Valentini.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Sieht vielleicht nicht so aus, hat aber noch ein bisschen Hoffnung: Enrico Valentini.

Unmöglich? Eigentlich schon. Zumindest theoretisch, also rechnerisch hat der 1. FC Nürnberg noch eine ganz kleine Chance, zumindest Tabellen-Dritter zu werden. Bei vier Punkten Rückstand drei Runden vor Schluss muss aber schon ein mittelgroßes Fußball-Wunder geschehen, um den Traum noch wahr werden zu lassen.

Sollten der SV Werder (57 Punkte, Restprogramm: gegen Kiel, in Aue, gegen Regensburg) und der FC Schalke (56 Punkte, Restprogramm: in Sandhausen, gegen Sankt Pauli, in Nürnberg) nur eines ihrer letzten drei Spiele gewinnen, wären sie für den Club uneinholbar, den Bremern langen hierfür auch schon zwei Unentschieden.

Bliebe Platz drei, auf dem aktuell der SV Darmstadt (54 Punkte, Restprogramm: gegen Aue, in Düsseldorf, gegen Paderborn) notiert ist, gefolgt vom FC Sankt Pauli (53 Punkte, Restprogramm: gegen Nürnberg, in Schalke, gegen Düsseldorf) und vom HSV (51 Punkte, Restprogramm: in Ingolstadt, gegen Hannover, in Rostock).

Frankfurt und Mainz nah dran

Der 1. FC Nürnberg ist mit seinen 50 Punkten nur noch Sechster und hat auch noch das schlechteste Torverhältnis aller sechs Aufstiegskandidaten. Es spricht nicht mehr viel für den Club, nicht mal die Statistik. Seit Einführung der Drei-Punkte-Regel zur Saison 1995/96 hat es noch kein Verein geschafft, ganz oben an den letzten drei Spieltagen vier Punkte aufzuholen. In 18 von 26 Spielzeiten gab es auf den ersten drei Plätzen keine Veränderungen mehr.

Am nähesten dran war 2002/03 die Frankfurter Eintracht mit drei, gleiches gelang ein Jahr später dem FSV Mainz, was in der Endabrechnung jeweils den dritten Platz bedeutete und damals noch den direkten Bundesliga-Aufstieg. In 18 von 26 Spielzeiten seit 1995/96 gab es an den letzten drei Spieltagen auf den ersten drei Plätzen keine Veränderungen mehr.

Club-Kapitän Enrico Valentini hatte 2014/2015 mit dem Karlsruher SC zwei Runden vor Schluss immerhin noch zwei Punkte Rückstand; zwei Siege später standen die Badener mit 58 Zählern auf Rang drei, scheiterten in der Relegation allerdings denkbar unglücklich am Hamburger SV.

Drei Siege müssen her

Der 1. FC Nürnberg käme im bestmöglichen Fall auf 59 und muss zudem auf Beistand von oben hoffen, sonst wird das nichts mehr. Drei eigene Siege in Sankt Pauli (Freitag, 18.30 Uhr), in Kiel und gegen Schalke werden schwer genug, da machen sie sich auch nicht mehr viel vor.

Versuchen werden sie’s aber natürlich, das Unmögliche noch möglich zu machen. „Wir müssen auf St. Pauli schauen und gucken, dass wir das Bestmögliche herausholen, also natürlich gewinnen“, sagt Valentini, der am Sonntag eine Viertelstunde vor Schluss mit einem Foulelfmeter an Sandhausens Torwart Patrick Drewes scheiterte und damit die 3:2-Führung vergab, „alles andere ist egal.“ Tatsächlich haben die 90 Minuten im Stadion am Millerntor Finalcharakter, möglicherweise auch die 90 Minuten in Kiel und sogar noch die 90 Minuten gegen Schalke.

Nur ein Unentschieden, und selbst die optimistischsten Rechenspiele hätten sich erledigt. So aber bleibt immerhin ein bisschen Hoffnung, obwohl es nicht gut aussieht. Nicht nur für Kapitän Valentini ist aufgeben aber keine Option: „Wir wären ja doof, wenn wir nicht mehr daran glauben."

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