Gegen den Tabellenführer

Spitzenreiter wartet: FCN hat die Wahl und Lust auf einen Kampf

Fadi Keblawi

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30.3.2023, 14:10 Uhr
Große Auswahl: Dieter Hecking stehen gegen Darmstadt fast alle Spieler zur Verfügung.

© Axel Heimken/dpa/Archivbild Große Auswahl: Dieter Hecking stehen gegen Darmstadt fast alle Spieler zur Verfügung.

Wenn am Freitagabend um 18.30 Uhr der SV Darmstadt 98 im Max-Morlock-Stadion vorspielt, dann tut er das als Favorit. Der gastgebende 1. FC Nürnberg füllt diese Rolle als Außenseiter aus - zumindest legt das ein Blick auf die Tabelle der zweiten Liga nahe. In der sind die Darmstädter auf Platz eins notiert, während der 1. FC Nürnberg irgendwo in den Niederungen des Abstiegskampfes vor sich hin arbeitet.

Also: Darmstadt Favorit, Nürnberg Außenseiter. Oder, Herr Hecking? Kann man so nicht sagen, sagt dann etwas überraschend Hecking, der derzeit in Personalunion als Trainer und Sportvorstand daran arbeitet, dem Club die Zukunft schöner als die Gegenwart zu gestalten. "Ich mag das Wort Außenseiter wenig mit Blick auf die zweite Liga", sagt Hecking also, "in dieser Liga kann jeder jeden schlagen."

Hört man ja häufig, stimmt bislang aber zumindest in einem Punkt nicht: Gegen die derzeit auf den ersten drei Plätzen versammelten Mannschaften hat der Club in dieser Saison noch gar nicht gewinnen können, nicht einmal ein Tor ist ihnen gelungen in den bislang fünf Partien gegen Darmstadt, den Hamburger SV und den 1. FC Heidenheim.

Soll sich also am Freitag endlich alles ändern und wirklich schlecht stehen die Vorzeichen nicht. Der Club hat unter der Anleitung Heckings und Cristian Fiéls zuletzt ansteigende Form bewiesen und ist jetzt wieder nahezu komplett und gesund. Eine große Trainingsgruppe war es, die Hecking und Fiél da in den letzten zwei Wochen zur Verfügung stand. Heißt auch: Die beiden werden schon bei der Auswahl des Spieltagsaufgebots "harte Entscheidungen" (Hecking) treffen müssen.

Ein Umstand, sagt Hecking, über den er sich freut, weil das natürlich auch gesteigerten Konkurrenzkampf bedeutet. Egal, wer dann schließlich auf dem Platz steht, der Auftrag Heckings ist klar: "Wir wollen dem Tabellenführer einen Fight liefern." Und dazu brauchen sie die Hilfe der erwarteten 26.000 Menschen, die ihnen bei diesem Kampf zusehen wollen. "Wir brauchen die Energie auf dem Platz und wir brauchen Energie von außen", sagt Hecking.

Das alleine wird nicht reichen, weshalb sie die Länderspielpause genutzt haben, um das eigene Spiel noch einmal zu entwickeln. Ob es gelungen ist, zeigt sich ab 18.30 und gegen einen Gegner, der laut Hecking von "Kontrolle" bis hin zu "hoher Intensität viele Facetten" in seinem Spiel hat. Aber noch einmal für alle: "Wir sollten nicht schauen, welche Probleme uns Darmstadt bereiten könnte. Wir wollen erst einmal auf uns achten", sagt Hecking. Sie wollen also Nürnberg-Fußball spielen, soll das wahrscheinlich übersetzt heißen.

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