Körperverletzung und Landfriedensbruch

Stadionverbot nach Ultra-Schlägerei: FCN-Capo zu Freiheitsstrafe verurteilt

Georgios Tsakiridis

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21.12.2023, 07:58 Uhr
Pyrotechnik hat im Stadion ebenso wenig etwas verloren wie Schlägereien zwischen den Fans.

© IMAGO / Thomas Frey Pyrotechnik hat im Stadion ebenso wenig etwas verloren wie Schlägereien zwischen den Fans.

Es waren unschöne Szenen, die sich im Anschluss an die DFB-Pokalbegegnung zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem VfB Stuttgart Anfang April im Max-Morlock-Stadion ereignet haben. Ultras beider Vereine starteten im Stadioninnenraum eine Schlägerei. Im Nachgang konnte die Polizei 42 Beteiligte identifizieren, die Staatsanwaltschaft erhob Anklage. Für den ersten hat das jetzt Folgen, wie unter anderem "NN.de" berichtet.

Der Capo einer Nürnberger Ultra-Gruppierung ist vom Amtsgericht Nürnberg wegen Landfriedensbruchs und schwerer Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt worden. Dazu kommt ein dreijähriges Stadionverbot.

Der 28-Jährige soll im Rahmen der Auseinandersetzung Club-Anhänger zu Gewalttaten angestiftet haben. Zudem soll der Mann selbst gegen mehrere Anhänger des VfB Stuttgart ausgeteilt haben, unter anderem mit Faustschlägen und einem Sprungtritt.

Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert, der Angeklagte habe lediglich deeskalieren wollen und sei in die Schlägerei hineingezogen worden. Diese Argumentation soll der Strafrichter, auch angesichts des eindeutigen Videomaterials, als "blanken Hohn" bezeichnet haben.

Es habe keinerlei Notwehr-Situation vorgelegen. Menschen wie der Angeklagte hätten seiner Meinung nach nichts in einem Fußballstadion verloren. Deswegen sei das dreijährige Stadionverbot angemessen. Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig. Der Mann kann binnen einer Woche Rechtsmittel einlegen.

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