Beförderung zu den Profis

Stürmt Nischalke in die Club-Herzen?

Fadi Keblawi

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4.11.2022, 05:52 Uhr
Hat am vergangenen Wochenende zumindest schon einmal gegen einen Zweitliga-Innenverteidiger gespielt: Jermain Nischalke im kleinen Derby gegen Fürths Gideon Jung.

© Sportfoto Zink / Alexander Schlirf, Sportfoto Zink / Alexander Schlirf Hat am vergangenen Wochenende zumindest schon einmal gegen einen Zweitliga-Innenverteidiger gespielt: Jermain Nischalke im kleinen Derby gegen Fürths Gideon Jung.

Schon ungefähr "eine Million Mal", hat Lukas Schleimer gerade gesagt, hat er schon erzählt, wie wichtig Cristian Fiel für seine Karriere war. Dank der Unterstützung des Trainers der U23 des 1. FC Nürnberg hat es Schleimer bis zu den Zweitliga-Profis gebracht. Jetzt könnte der nächste folgen, den Fiel auf Kurs gebracht hat.

Jermain Nischalke kam im Sommer aus Magdeburg an den Valznerweiher. 19 Jahre jung und nicht unbedingt mit dem besten Ruf versehen. Seit 2019 und bis er zum Club kam, hatte Nischalke für vier Vereine gespielt: Union Berlin, Dynamo Dresden, den Chemnitzer FC und eben Magdeburg. Nirgend war man offenbar mit seiner Einstellung zum Profifußball so einverstanden, als dass man groß traurig gewesen wäre, dass der treffsichere Angreifer bald wieder weiterzog.

In Nürnberg galt der gebürtige Berliner deshalb vor allem als Wagnis: Mal sehen, ob es hier funktioniert. Wenn es einer schafft, Nischalke neben dem Platz zu bremsen, dann ist es Cristian Fiel - so konnte man das vorab hören. Bislang wirkt es so, als würde es gelingen. In 18 Spielen in der Regionalliga hat Nischalke neunmal getroffen und vier Tore vorbereitet. Die, die ihn regelmäßig spielen sehen, schwärmen von einem trotz seiner 1,93 Meter Körpergröße ungemein wendigen und dribbelstarken Spieler, der es nur manchmal übertreibt mit der Suche nach dem direkten Duell mit dem Gegenspieler. Einer, der dazu noch sicher vor dem Tor ist. Einer, der jetzt schon Zweitliga-Niveau hat.

Ganz so schwärmerisch äußert sich der Nürnberger Zweitliga-Trainer wenig überraschend nicht. Aber Markus Weinzierl hat Nischalke jetzt in seine Trainingsgruppe geholt. Das wirkt wie ein gar nicht so dummer Plan, weil der Club in der zweiten Liga trotz einiger Prominenz in der Offensive praktisch nie ein Tor schießt. Also warum nicht Nischalke, zumal ja jetzt das Treffen mit seinem Ex-Verein Magdeburg auf dem Programm steht?

"Er hat gute Leistungen in der U23 angeliefert und Manuel Wintzheimer ist verletzt, deshalb haben wir ihn jetzt mit dazu genommen", sagt Weinzierl. Bis zur WM-Winterpause darf sich Nischalke jetzt bei den Profis beweisen.

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