Castrop oder Valentini rechts hinten?

"Übereifrig": Was Club-Trainer Hecking an seiner Mannschaft stört

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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8.3.2023, 06:00 Uhr
Nicht mehr gesperrt, nicht mehr verletzt: Enrico Valentini steht seinem Club wieder zur Verfügung.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Nicht mehr gesperrt, nicht mehr verletzt: Enrico Valentini steht seinem Club wieder zur Verfügung.

Dafür, dass seine Mannschaft ruhiger werden soll, war Dieter Hecking am Dienstagnachmittag ganz schön laut. Seine Zwischenrufe hätte man auch gegen den Wind noch prima verstanden, mit Wind erschrak man sich selbst in 60, 70 Meter Entfernung teilweise noch. Seinen zwischenzeitlichen Unmut fasste er nach der gut 100-minütigen Einheit im Abschlusskreis nochmal gestenreich zusammen.

Verärgert sei er nicht gewesen, sagte er später, aber eben auch nicht wirklich zufrieden. „Die Mannschaft ist eifrig, die Mannschaft ist sehr engagiert, aber mir noch zu unruhig“, so Hecking im anschließenden Pressegespräch, „wir müssen Phasen finden, in denen wir einfach nur den Ball laufen lassen, wir versuchen immer, mit Ball möglichst viel laufen, das bringt dann sehr viel Hektik rein.“

„Übereifrig“ seien etliche seiner Profis, worunter Pass- und Positionsspiel litten, erst recht unter Druck. Kaum hätten sie sich im engen Raum aus der Bedrängnis befreit, „spielen wir wieder rein“, solche Dinge mahnt Hecking ziemlich regelmäßig an. Glaubt aber, dass das „relativ schnell abzustellen“ sei.

Fofana mit Rückenproblemen

Viel Zeit haben sie auch nicht, gut zwei Drittel der Saison sind bereits vorüber und am Freitagabend kommt auch noch die Braunschweiger Eintracht ins Max-Morlock-Stadion, ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf. Am Sonntag sah sich Hecking im Eintracht-Stadion das 3:3 nach 0:3 gegen Arminia Bielefeld an, den übernächsten Gegner. Sein Fazit: „Die Braunschweiger können beides: Hoch anlaufen und tief verteidigen.“

Wer am Freitagabend beim 1. FC Nürnberg den rechten Verteidiger geben darf, ließ Hecking offen; Jens Castrop oder Enrico Valentini, der nach abgesessener Rot-Sperre und verheilter Risswunde am Knie wieder einsatzfähig ist. „Jens hat seine Berechtigung zu spielen, Vale auch“, so Hecking, der sich auch zwischen Jung und etwas Älter entscheiden muss.

Einiges spricht aktuell für den 19-Jährigen Castrop

Einiges spricht aktuell für den 19-Jährigen Castrop, der auch beim 0:3 in Hamburg vor allem gegen den Ball zu gefallen wusste, „mit Ball aber manchmal noch bessere Lösungen finden muss“, so wünscht es sich sein Chef, „da ist er mir manchmal auch zu ungenau im Passspiel, Genauigkeit geht vor Schnelligkeit.“

Denn: „Was nutzt mir ein schnell gespielter Ball, wenn er ungenau ist?“ Gleiches gilt für den ebenfalls erst 19-jährigen Sadik Fofana, der in den vergangenen zwei Wochen mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte und deswegen ständig in Behandlung war. „Auch er muss sich in diesen Bereichen einfach verbessern“, sagt Hecking, „aber auch von den Alten kann man erwarten, dass sie noch einen halben Zentimeter höher springen.“

Und vereinzelt lauter werden, was gar nicht so schwer sein dürfte. Der Trainer macht's ihnen ja regelmäßig vor.

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