Neuer Trainer

Weinzierl macht den Club-Profis Dampf: Intensive Einheit und ein erster Rüffel

Uli Digmayer

Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

6.10.2022, 13:12 Uhr
Markus Weinzierl

© Sportfoto Zink / Boris Schumacher, Sportfoto Zink / Boris Schumacher Markus Weinzierl

Auch wenn man solche Beobachtungen kurz nach einem Trainerwechsel nicht überwerten sollte - bei der dritten Einheit des 1. FC Nürnberg unter Markus Weinzierl war ordentlich Dampf drin. Hatte sich der Nachfolger von Robert Klauß bei seinem Einstand am Mittwochvormittag noch eher dezent im Hintergrund gehalten, war die Anwesenheit des impulsiven Niederbayern tags darauf kaum mehr zu überhören. Engagiert begleitete Weinzierl die Übungen, brüllte mit rauer Stimme knappe Kommandos ("Druck! Druck!", "Organisation!", "Von hinten mehr dirigieren!"), unterbrach, um zu korrigieren, tadelte, lobte.

"Spielfreude und Laufstärke reinbringen!", lautete eine mehrmals wiederholte Forderung vor einem Trainingsspiel auf verkleinertem Feld mit nur einem Torhüter, dessen Schwerpunkte zunächst im taktischen Bereich lagen. Pressingsituationen erkennen, nach Balleroberung schnell umschalten und zügig zum Abschluss kommen, so in etwa wollte Weinzierl das von seiner Mannschaft sehen. Und die ging nicht nur im Zweikampf resolut zur Sache, sondern suchte auch schon mal das verbale Duell (Enrico Valentini vs. Mats Möller Daehli).

"Es ging heute vor allem um Intensität und Kompaktheit", betonte Weinzierl. Auch wenn der 47-Jährige das so nicht bestätigen mochte ("Drei Tage vor dem Spiel gibt es noch keine Aufstellung"), ließ sich beim abschließenden Elf-gegen-Elf-Kick vielleicht doch schon ein bisschen erahnen, auf welche Profis der Niederbayer bei seiner Zweitliga-Premiere am Sonntag (13.30 Uhr) im Heimspiel gegen Holstein Kiel zu setzen gedenkt. Größere personelle Rochaden sind demnach kaum zu erwarten, auch wenn bis auf Tim Handwerker (Kreuzbandriss) und Florian Hübner (Rückenprobleme) voraussichtlich wieder alle Profis zur Verfügung stehen.

So formierte sich in der vermeintlichen A-Elf vor Torhüter Christian Mathenia die etablierte Viererkette mit Enrico Valentini, Christopher Schindler, James Lawrence und Erik Wekesser. Der junge Sadik Fofana gab zu Beginn den alleinigen Sechser, Jens Castrop, Lino Tempelmann und Felix Lohkemper bildeten davor eine Dreierreihe. Vorne sollten Mats Möller Daehli als hängende Spitze sowie Kwadwo Duah für Betrieb sorgen, wobei sich der Schweizer gleich einen dezenten Hinweis einhandelte, doch bitteschön etwas aktiver am Geschehen teilzunehmen ("Du musst was anbieten, nicht vorne parken!").

Im Verlauf des Spiels ordnete Weinzierl allerdings einige Seitenwechsel an, so durften später etwa auch Manuel Wintzheimer, Fabian Nürnberger (auf der linken Abwehrseite), Christoph Daferner, Erik Shuranov, Johannes Geis und Taylan Duman ein gelbes Leibchen tragen. Nicht mit auf dem Platz stand Ersan Parlatan. Der Co-Trainer fehlte wegen eines privaten Termins, wird aber am Freitag wieder am Valznerweiher zurückerwartet.

21 Kommentare