Club gewinnt letzten Test gegen Schweinfurt 2:1

Wenig zu sehen von einem Zwei-Klassen-Unterschied

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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9.7.2022, 16:05 Uhr
Ausgeglichen: Erik Wekesser (re.) im Laufduell mit Malik McLemore.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Ausgeglichen: Erik Wekesser (re.) im Laufduell mit Malik McLemore.

Die Tür, das betonte Robert Klauß auch nach dem 3:5 gegen den FC Arsenal am Freitagabend, steht weiterhin für jeden offen. Von denen, die am Freitag nicht zur Startformation gezählt hatten, soll sich niemand abgeschrieben fühlen. Die Botschaft dahinter: Wer Gas gibt und sich auch im abschließenden Test gegen den viertklassigen FC Schweinfurt reinhaut, wird seine Chance bekommen. Früher oder später.

„Wenn sie überragend spielen“, betonte Klauß, sei beim 1. FC Nürnberg alles möglich; mindestens acht, wohl eher neun Plätze sind trotzdem erst mal vergeben für den Zweitliga-Auftakt am Samstag beim FC Sankt Pauli, auch das ließ der Trainer durchblicken, der am Wochenende auf die erkrankten Florian Hübner und Felix Lohkemper (jeweils grippaler Infekt) verzichten musste. Weil so eine Saison aber lang ist, braucht Klauß natürlich auch die Spieler auf den aktuell hinteren Kaderplätzen. Und einen gesunden Konkurrenzkampf.

Vor allem aber sollten die Reservisten zeigen, „dass sie da sind, falls einer schwächelt, dass sie bereit sind für 90 Minuten.“ Das sind sie wohl, ansonsten ließ auch der finale Formcheck nur bedingt Rückschlüsse zu. Nach Manuel Schäfflers früherem 1:0 (7.), erzielt per Kopf im zweiten Versuch, dauerte es lediglich drei Minuten bis zum Ausgleich; aus Enrico Valentinis Foul an Pascal Moll fernab des Balles resultierte ein Elfmeter, Routinier Adam Jabiri verwandelte mit etwas Glück. Carl Klaus hatte die Ecke geahnt.

Shuranov-Heber zum 2:1

Es entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, Malik McLemore hätte Schweinfurt sogar fast in Führung gebracht, scheiterte aber am gut reagierenden Klaus. Fast im Gegenzug brachte Manuel Wintzheimer, einst aus dem FC Schweinfurt hervorgegangen, aus kurzer Distanz den Ball nicht an Bennet Schmidt vorbei, der vier Minuten später aber machtlos war. Erik Shuranov, geschickt von Jens Castrop, hob die Kugel elegant über den Keeper hinweg zum 2:1 ins Netz.

Die früh anlaufenden Gäste versteckten sich auch weiterhin keineswegs; Lukas Aigners Kopfball aufs kurze Eck nach einem Eckstoß konnte Klaus ebenfalls parieren (29.), der im ersten Durchgang doch einiges zu tun hatte und auch nach dem Seitenwechsel stets wachsam sein musste bei den Angriffen der laufstarken Schweinfurter.

Nachdem Schäffler seine Möglichkeit zum 3:1 nach öffnendem Pass von Wintzheimer einigermaßen leichtfertig vergeben hatte (57.), passierte in den Strafräumen fortan nicht mehr viel Zwingendes. Eine Wintzheimer-Chance zehn Minuten vor Schluss, das war’s vorn eigentlich schon vom Club, kurz vor Schluss musste Fofana auf der Linie das 2:1 retten.

Fazit aus Nürnberger Sicht: Überragend gespielt hat keiner, durchaus zu gefallen wusste der erst 17-jährige Niklas Jahn nicht nur wegen seiner vielen klugen Pässen, wie auch der Trainer fand, der mit der ersten Halbzeit "zufrieden" war, "in der zweiten Halbzeit hat uns etwas das Tempo gefehlt, die Gier."

Von einem Zwei-Klassen-Unterschied sahen die 1300 Zuschauer jedenfalls wenig. Und wohl keinen Club-Profi, der am Samstag am Millerntor in der Startelf auftauchen könnte.

Nürnberg: Klaus; Valentini, Fofana, Breunig, Wekesser (46. Brown) – Jahn – Duman, Wintzheimer, Castrop (75. Fuchs) – Schäffler (75. Ilic), Shuranov.

Schweinfurt: B. Schmidt; Aigner, Billick (83. Pfarr), Zeller (83. Landeck), Engel (83. Scheithauer) – Kraus – McLemore (46. Cavadios/68. Schwarzholz), D. Schmidt (71. Fery), Moll (71. Spanoudakis), Böhnlein – Jabiri (75. Bazdrigiannis).

Schiedsrichter: Hanslbauer (Zirndorf). – Zuschauer: 1300. – Tore: 1:0 Schäffler (7.), 1:1 Jabiri (10., Foulelfmeter), 2:1 Shuranov (26.).

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