Zuletzt zweimal sieglos

Zu Gast in Münster: Club-Coach Klose verlangt Reaktion - und schließt Wechsel nicht aus

Sara Denndorf

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07.03.2025, 13:51 Uhr
Miroslav Klose bezeichnet das bevorstehende Duell mit Preußen Münster als "ein ganz wichtiges Spiel".

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Miroslav Klose bezeichnet das bevorstehende Duell mit Preußen Münster als "ein ganz wichtiges Spiel".

Es ist genau eine halbe Fußball-Saison her, da stand Miroslav Klose beim 1. FC Nürnberg gehörig unter Druck: Der Club stand nach sieben Spielen auf dem 14. Tabellenplatz und befand sich damit früh in der Saison in Abstiegsgefahr. Der Turnaround folgte am achten Spieltag – und wie! Erst gewann der Nürnberger Herz- und Schmerzverein mit 3:2 gegen den direkten Tabellennachbarn aus Münster, auf den wichtigen Befreiungsschlag folgten zwei Kantersiege gegen Fürth und Regensburg sowie einige spielerisch starke Auftritte gegen Aufstiegsanwärter.

Wenngleich die Ausgangslage beim 1. FC Nürnberg nun vor dem Rückspiel gegen Preußen Münster deutlich weniger dramatisch ist, hofft man auf eine abermalige Trendwende: An den vergangenen beiden Spieltagen blieb der Club gegen Berlin und Hannover sieglos.

Personelle Wechsel? Eventuell nötig, sicher möglich

Entsprechend schloss Cheftrainer Klose zuletzt auch personelle Wechsel nicht aus – manche könnten notgedrungen, andere freiwillig vollzogen werden. Notgedrungen könnte der 46-Jährige eine Änderung in der Dreierkette vornehmen: Ondrej Karafiat war am Dienstag im Training umgeknickt und konnte seither aufgrund von Sprunggelenksproblemen nur individuell trainieren. Ob er für einen Einsatz in Münster infrage kommt, soll der "definitive Test" am Samstag ergeben. Als Alternative stehen Nick Seidel und Fabio Gruber bereit.

Auch andere Wechsel sind nach den zuletzt schwächeren Leistungen möglich. Auf der Pressekonferenz plädierte der 46-Jährige zwar dafür, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen: "Wenn jemand schlecht spielt, muss man es klar und deutlich ansprechen, ihnen aber auch nochmal eine Chance geben." Sollte aber über "zwei, drei Spiele das Niveau nicht stimmen, dann greift der Konkurrenzkampf", konstatierte der Coach dennoch. Zuletzt agierten mit Caspar Jander, Jens Castrop, Stefanos Tzimas und Julian Justvan vier Leistungsträger und Säulen der Mannschaft unglücklich und ungewohnt schwach.

Jander hatte die beiden jüngsten Auftritte seiner Mannschaft auf fehlenden Mut, aber auch auf fehlende Frische zurückgeführt. Letzteres bestätigten auch Gespräche, die Trainer Klose unter der Woche mit seinen Schützlingen geführt hatte: "Ich war selbst Fußballer und ich weiß, wie es ist, wenn jetzt das Frühlingswetter kommt und die Temperaturen bisschen höher gehen, dass es einem schwerer fällt. Das ist Überwindung." Die Spieler hatten sich offenbar unter anderem wegen der sprunghaft angestiegenen Temperaturen müde gefühlt und waren demnach nicht in der Lage, die geforderte Intensität zu gehen.

"Ein ganz wichtiges Spiel"

Für einen Stürmer kommt zu den veränderten Witterungsbedingungen noch ein weiterer erschwerender Faktor hinzu: Mahir Emreli fastet im Zuge des Ramadan. An Spieltagen ernährt sich der Aserbaidschaner zwar normal, um eine optimale Leistungsfähigkeit zu ermöglichen, im Laufe der Trainingswoche fastet er allerdings von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang. Zwar zeigt sich der Stürmer "bemüht", um aber wieder in die Startelf zu rutschen muss er das abrufen, was er bereits unter Beweis stellen konnte.

Die Maxime, an das Leistungsmaximum zu kommen, gilt freilich für die gesamte Mannschaft des 1. FC Nürnberg auch im Gastspiel bei den abstiegsbedrohten Münsteranern. "Ich verlange, dass wir eine Reaktion zeigen. So wie wir Münster analysiert haben, ist das ein ganz wichtiges Spiel. Ein Gegner, der keine Ausreden hat", gab Klose die Marschrichtung vor.

Dabei blickt der FCN-Coach auch auf das Hinspiel zurück: "Wir wissen wie hart das Spiel gegen Münster zu Hause war, wie viel wir hinterherlaufen mussten." Im heimischen Preußenstadion spielt das Team von Trainer Sascha Hildmann "noch intensiver", zudem könne sich der Club auf viele Zweikämpfe und lange Bälle einstellen. "Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und es fußballerisch lösen auch wenn der Platz schwer bespielbar ist. Aber es wird nicht immer fußballerisch gehen", sagte Klose und fordert demzufolge von seinem Team: "Da müssen wir dagegen halten."

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