Fußball-Bayernliga

4:1 beim ATSV: ASV Neumarkt ist trotz der Abgänge ein Spitzen-Team

27.8.2021, 21:09 Uhr
4:1 beim ATSV: ASV Neumarkt ist trotz der Abgänge ein Spitzen-Team

© Foto: Melanie Zink

Alexander Braun hat in den vergangenen Tagen viel Zeit damit verbracht, seine Mannschaft zusammenzuschweißen. Nach den Abgängen von Leon Gümpelein und Alexander Moratz war die Stimmung um den Verein voller Sorge, ob man die Stammkräfte überhaupt irgendwie ersetzen kann. "Als Kapitän macht man sich in jede Richtung Gedanken", sagt Braun, "Man hat Zweifel. Doch als Leader versucht man, das nie zu zeigen. Es geht immer vorwärts."

Deshalb hat der Kapitän viel mit seiner Mannschaft gesprochen, auch kurz vor dem Anpfiff am Freitagabend. "Wir haben zwei gute Spieler verloren", gibt der 29-Jährige zu, doch der ASV sei mehr als nur eine Ansammlung ein paar guter Spieler. Andere Teammitglieder, die bislang nicht so viel Spielzeit bekommen hatten, mussten einspringen. In Erlangen haben sie bewiesen, dass sie es können. "Sie haben einen Schritt gemacht. Man hat gesehen, dass wir eine Spitzenmannschaft sind, obwohl wir zwei Spieler verloren haben."

Der ASV könne die Abgänge kompensieren, meint Trainer Jürgen Schmid. "Doch sie nehmen uns Qualität in der Breite." Früher oder später könnte sich das noch auswirken. Am Freitag beim ATSV aber merkte man davon nichts. Die Gäste bestimmten das Geschehen und hatten im ersten Durchgang mehrere gute Möglichkeiten. Der ATSV hatte vor allem in der Abwehr Probleme, Philipp Mandelkow musste schon nach einer knappen Viertelstunde raus, Tramaine Lawson war ihm kein ebenbürtiger Ersatz. In der 40. Minute nutzte Christian Schrödl die Passivität der Erlanger Abwehr aus und traf zur Führung. Die war absolut verdient.

Nach dem Seitenwechsel machten die Erlanger mehr Druck, Alexander Piller scheiterte im Eins-gegen-Eins am Neumarkter Keeper, im Nachfassen hatte der die Kugel sicher. Doch statt 1:1 stand es kurz darauf 2:0. Der ASV spielte sich in Windeseile vors ATSV-Tor, dort reichte ein Querpass für den zweiten Treffer. Selim Mjaki musste nur noch einschieben (57.).

Nach dem erneuten Rückschlag drängten die Erlanger wieder auf den ersten eigenen Treffer. Der eingewechselte Nico Geyer brachte Nicolas Herzig mit einem Freistoß aus 20 Metern in Schwierigkeiten, der Torwart konnte den Ball nicht fangen, hatte aber Glück, dass kein Erlanger zum Abstauber bereit stand. Auf der Gegenseite ging es für die Neumarkter weiterhin viel zu einfach. In der Abwehr leisteten die Erlanger kaum Gegenwehr. Der ASV bestrafte das erneut. Daniel Haubner netzte zum 3:0 ein (69.). In der 77. Minute sah Philip Messingschlager nach seinem harten Einsteigen an der Außenlinie an Jonas Marx glatt Rot. Die meisten der 110 Zuschauer an der Paul-Gossen-Straße waren bedient.

"Ausrufezeichen an die Liga"

In der Schlussphase kam der ATSV trotzdem noch zum Anschlusstreffer, Christopher Kracun verwandelte den Strafstoß nach einem Foul von Henrik Brüggen souverän. Doch selbst danach schlug der ASV zurück. In der letzten Aktion der Partie vollendete Raphael Heimisch einen weiteren Neumarkter Konter zum 4:1. Wieder war die Erlanger Abwehr nicht zur Stelle.

Für Alexander Braun war dieser Sieg ein "Ausrufezeichen an die Liga". Der ASV–Kapitän, der sich den Neumarktern vor zwei Jahren angeschlossen hatte, war überrascht, "wie gut wir nach vorne spielen konnten". Der Plan von Trainer Schmid ist aufgegangen. "Wir haben uns etwas zurechtgelegt und das haben die Jungs gut umgesetzt. Wir waren die bessere Mannschaft." Vor allem war der ASV: eine Mannschaft.

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