5:4-Krimi! Reimer entscheidet's in Krefeld spät

21.11.2019, 22:15 Uhr
Sorgte gegen die Pinguine für die Entscheidung: Patrick Reimer.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Sorgte gegen die Pinguine für die Entscheidung: Patrick Reimer.

Genau vor zwei Wochen waren Daniel Fischbuch, Andreas Eder und Niklas Treutle noch in dieser Arena gefeiert worden. Beim Deutschland Cup zählten die Nürnberger zu Leistungsträgern. An diesem Donnerstagabend aber wurden sie ausgepfiffen, wenn auch nicht mit voller Leidenschaft. Die Fans der Krefeld Pinguine haben derzeit andere Gegner als die Thomas Sabo Ice Tigers. Auch nach der Gesellschafterversammlung am Dienstag ist die toxische Situation um Anteilseigner Mikhail Ponomarev nicht gelöst, die Zukunft des Klubs ist ungewiss. Der Sport kann von derlei Sorgen ablenken und genau das gelang beiden Teams zumindest 58 Minuten lang – dann sorgte Kapitän Patrick Reimer für den Nürnberger Sieg.

Das 5:4 (1:1, 2:2, 2:1) war der dritte Sieg in Folge für die Ice Tigers, die damit wiederum die zuletzt ebenfalls formstarken Pinguine ausbremsten.

Alanov erzielt die Führung

Die Ice Tigers hatten nach dem Deutschland Cup gesund, ausgeruht und in voller Mannschaftsstärke antreten wollen. So richtig klappt das immer noch nicht. Philippe Dupuis soll am Sonntag (14 Uhr) in der Arena gegen die Düsseldorfer EG aufs Eis zurückkehren, Jim O‘Brien soll noch sehr viel länger fehlen. Austin Cangelosi war auch in Krefeld noch nicht einsatzbereit, zudem meldete sich kurzfristig auch noch Rylan Schwartz mit Rückenproblemen ab.

Kurt Kleinendorst konnte also erneut keine vier kompletten Sturmreihen aufbieten. Die weiter angespannte Personalsituation eignete sich allerdings kaum, um den pomadigen Auftritt im ersten Drittel zu erklären. Fehlpässe, unnötige Abseitsstellungen, viel Aufwand im Power-Play – kein Ertrag. Krefeld wirkte wacher und ging im ersten Überzahlspiel verdient in Führung. Die Pinguine ließen den Puck schnell laufen, Oliver Mebus und Tim Bender ließen Vinny Saponari zu viel Platz, der US-Amerikaner konnte den Schuss von Kai Hospelt ungestört abfälschen (16. Minute). Auf der anderen Seite sah es so aus, als sollte Eugen Alanov selbst einen vielversprechenden Konter mit einem Fehlpass einleiten, Will Acton leitete die Scheibe jedoch gerade noch gekonnt weiter. Über Reimer gelangte der Puck zurück zu Alanov, der diesmal präzise abschloss (19.).

Saponari schenkt Nürnberg das Powerplay

Nach dem ersten Seitenwechsel legte Nürnberg nach. Nach einer wunderbaren Einlage überraschte Brandon Buck Krefelds Torhüter Jussi Rynnäs gekonnt mit der Rückhand (25.). Innerhalb von 13 Sekunden schlugen die Pinguine zurück: Arturs Krumnisch konnte sich vor Treutle leicht durchsetzen (33.), der Nürnberger Torhüter konnte den ersten DEL-Treffer des Krefelders auch nicht verhindern. Vor dem 3:2 ließ Will Acton Saponari zaubern, Mebus eilte zur Hilfe herbei, weshalb Chad Costello am langen Pfosten auf Saponaris feines Zuspiel warten konnte (33.). Mitten in die ausgelassene Stimmung fiel der erneute Ausgleich: Chris Brown traf vergleichsweise unspektakulär nach einem Konter (38.).

Das wilde Spiel ließ sich auch durch die zweite Drittelpause nicht beruhigen, nach einem weiteren harmlosen Nürnberger Power-Play veredelte Grant Besse einen Konter am langen Pfosten (44.). Es war an Aushilfsstürmer Marcus Weber, erneut auszugleichen (53.). Dann schenkte Saponari Nürnberg noch ein Überzahlspiel – und Reimer sagte Danke sehr.

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