7:0 in Zirndorf: Fürths Kantersieg trotz schwerer Beine

15.7.2016, 20:02 Uhr
Wirklich ins Stolpern kam die Spielvereinigung Greuther Fürth - hier George Davies - gegen den ASV Zirndorf nicht.

© Sportfoto Zink / WoZi Wirklich ins Stolpern kam die Spielvereinigung Greuther Fürth - hier George Davies - gegen den ASV Zirndorf nicht.

Die von Ex-Kleeblatt-Profi Martin Hermann trainierten Zirndorfer machten es dem Zweitligisten im Sportzentrum des ASV Zirndorf nicht leicht. Doch nicht etwa mit einem Zehn-Mann-Abwehrriegel, sondern weil sie sich munter nach vorne kombinierten. Die rund 830 Zuschauer sahen einige Szenen, die sie zu spontanem Applaus animierten. Die Elf, die Kleeblatt-Trainer Stefan Ruthenbeck auf den Platz schickte, hat so noch nie zusammengespielt, zudem schienen die Beine schwer vom Konditionstraining.

Ihr Debüt im Fürther Trikot gaben Laurin von Piechowski und Esad Morina. Beide bewerben sich als Gastspieler in Fürth um einen Vertrag in der zweiten Mannschaft. Der 19-jährige Deutsch-Albaner Morina stand zuletzt bei der A-Jugend des FC St. Pauli unter Vertrag, wurde aber ausgebildet im Nachwuchsleistungszentrum von Schalke 04 und Hoffenheim. Der Offensivspieler ist Mittelstürmer, wurde aber in Zirndorf auf der rechten offensiven Außenbahn eingesetzt. Von Piechowski ist im defensiven Mittelfeld und in der Innenverteidigung zu Hause und kommt kommt von Regionalligisten SV Babelsberg.

Den ersten Schuss aufs Tor gab Zirndorfs Marco Jakl ab. Doch Keeper Sascha Burchert musste wegen mangelnden Zielwassers nicht eingreifen. In einer schwungvollen ersten Hälfte geriet das Fürther Spiel oft zu behäbig. Kamen die Weiß-Grünen in ihrem neuen Heimtrikot doch einmal durch, gab es immer noch Torhüter Johannes Tschinkl, der in der ersten Halbzeit aber dann doch zweimal hinter sich greifen musste. George Davies verwertete eine Flanke von Kapitän Sebastian Heidinger, die eigentlich für Ilir Azemi gedacht war, zum 1:0 (25.). Nur eine Minute später erhöhte der äußerst bemühte Daniel Steininger auf 2:0. Khalid Narey hatte über die linke Außenbahn stark vorbereitet.

Nach der Pause dauerte es eine Zeit lang, bis den Zirndorfern ein wenig die Kraft ausging. Benedikt Kirsch staubte einen Abpraller von Zirndorfs eingewechseltem Keeper Andreas Hofmann ab, Morina hatte zuvor hart abgezogen (64.). Der ansonsten etwas glücklose Ilir Azemi erhöhte auf 4:0, nachdem ihn Nicolai Rapp mustergültig freigespielt hatte (76.). Bis zum Schlusspfiff ging es Schlag auf Schlag: Erneut traf Steininger, diesmal mit einem wunderschönen direkten Freistoß aus 20 Metern (79.), ehe Gastspieler Morina das 6:0 relativ humorlos erzielte (82.). Kirsch sorgte fast mit dem Abpfiff letztlich für den Schlusspunkt.

Kleeblatt-Coach Stefan Ruthenbeck erklärte nach dem kleinen Derby: "Die Jungs haben das sehr professionell gemacht. Denn sie hatten heute früh noch eine knackige Einheit mit vielen Sprints." Weiter geht es für die Spielvereinigung bereits am Samstag, in Bad Kissingen trifft man auf Zweitliga-Absteiger Paderborn. "Auch der Test morgen gegen Paderborn wird noch keine Aussagekraft haben", wiegelt Ruthenbeck aber bereits ab.

Fürth: Burchert; Heidinger (63. Gießelmann), Gugganig, von Piechowski, Narey – Kirsch, Rapp – Morina, Steininger, Davies – Azemi.

Zirndorf: Tschinkl (46. Hofmann); Wonner (22. Cortus), Egerer (72. Diez), Jakl, Dieng, Redl, Takmak, Vornehm (63. Schmitt), Scheuenstuhl, Diez (46. Goff), Majewski.

Tore: 1:0 Davies (25.), 2:0 Steininger (26.), 3:0 Kirsch (64.), 4:0 Azemi (76.), 5:0 Steininger (79.), 6:0 Morina (82.), 7:0 Kirsch (90.).
Besonderes Vorkommnis: Davies verschießt Foulelfmeter (33.).
Zuschauer: 830.

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