ATSV gewinnt Derby

A-Klassen-Spektakel vor 300 Zuschauern in Forchheims Osten

27.7.2021, 07:02 Uhr
Kopf und Kragen riskiert hier ATSV-Keeper Luis Mechler (orangefarbenes Trikot) gegen den Reuther Angreifer. 

© Thomas Welker, NN Kopf und Kragen riskiert hier ATSV-Keeper Luis Mechler (orangefarbenes Trikot) gegen den Reuther Angreifer. 

Daran ließ zumindest ATSV-Urgestein Oskar Baumann keinen Zweifel. „Ich wäre mit einem Punkt zufrieden gewesen. Am Schluss war es aber ein verdienter Sieg. Der Schmerz über den Verlust unseres alten Geländes ist damit abgehakt.“

Was die Spielanteile betrifft, so hatten die Gäste ein deutliches Plus, zumindest über weite Strecken. Die junge, punktuell mit erfahrenen Spielern ergänzte Mannschaft von Trainer Dittmar Schwämmlein zeigte nur phasenweise, wozu sie fähig ist, sehr zum Leidwesen ihres nach dem Spiel enttäuschten Coaches. „Wir haben uns mehr erhofft. Wir haben eine sehr gute Vorbereitung gegen Kreisklassengegner gespielt, ich hatte aber heute den Eindruck, dass die Mannschaft körperlich nicht wirklich auf voller Höhe war. Es gibt so Tage im Fußball, wir hätten heute wahrscheinlich noch eine Stunde spielen, das Spiel aber nicht gewinnen können.“

Dabei sah es am Anfang so aus, als wollten die Gäste um die beiden Heimkehrer Felix Burkel und Michael Kuhn eine souveräne Auswärtspartie hinlegen. Der ATSV, im Vorjahr nur knapp am Aufstieg in die Kreisklasse vorbeigerutscht, stand zunächst sehr tief und konzentrierte sich auf die Deckungsarbeit. Ob das Spiel einen anderen Verlauf genommen hätte, wenn Torhüter Luis Mechler im ATSV-Tor bei einem Kracher von Benjamin Endres aus 22 Metern mit einer Parade das 0:1 nicht verhindert hätte, bleibt hypothetisch.

Überraschendes 1:0

Der ersten gefährlichen Aktion der Heimelf, einem Fernschuss von Mehmet Akar (20.) folgte nur wenig später das überraschende 1:0. Albert Stein zog aus 25 Metern ab, Torhüter Bünyamin Fajrer konnte nur abklatschen und Anderson da Costa Silva stand da, wo ein Torjäger stehen muss. Den schnellen Ausgleich verhinderte auf der Gegenseite Norman Mehwald, der einen Schuss von Bernd Kilcher wenige Meter vor dem Tor im letzten Augenblick erfolgreich blockte.

Das Spiel war nun völlig offen, zur Freude der 300 Zuschauer häuften sich die Chancen auf beiden Seiten. Damit umzugehen wusste aber nur der ATSV. Nach einem Fehlpass im Mittelfeld foulte ein Reuther Verteidiger den gegnerischen Spielertrainer Philipp Heublein am Strafraumeck. Der Freistoß, getreten von Albert Stein, landete über Umwegen bei Andre Schell, der den Ball aus wenigen Metern über die Linie stocherte.

Nach dem Wechsel drückten zunächst die Gäste, kamen aber kaum zu Abschlüssen. Stattdessen fiel auf der Gegenseite die vermeintliche Vorentscheidung. Bei einem Konter sah da Costa Silva den mitgelaufenen Schell, der nur noch einschieben musste (59.). Hätte Marc Baumann alleine vor dem Tor zwei Minuten später bei einem Konter etwas genauer gezielt, wäre das Spiel endgültig entschieden gewesen. So aber schöpfte Reuth nach dem 1:3 noch einmal Hoffnung. Diese steigerte sich, nachdem der eingewechselte Finn Springer den Anschlusstreffer markiert hatte. Das mögliche Remis schenkten die Gäste durch einen haarsträubenden Fehlpass in der eigenen Hälfte her. ATSV-Kapitän Benjamin Wesolowski bewies viel Ballgefühl und überwand Fajrer mit einem sehenswerten Heber aus 25 Metern zum Endstand von 4:2.

Hauptsache gewonnen

„Hauptsache ein Sieg, das Wie ist mir egal. Nach dem 2:3 haben wir kurz den Zugriff verloren und Reuth machte viel Druck. Ich gehe davon aus, dass beide Mannschaften am Ende oben mit dabei sind“, bilanzierte ATSV-Trainer Philipp Heublein.

ATSV: Mechler; Wesolowski, Stein, Peters, Baumann, Heublein, Da Costa Silva, Mehwald, Wölfel, Alar, Schell (Koschmieder, Altuntas). / Reuth: Fajrer; Dötzer, Burkel, Leikam, Baier, Schwämmlein, Kilcher, Sturany, Endres, Kuhn, Wenzel (Hack, Schubert, Springer). / Tore: 1:0 da Costa Silva (25.), 2:0, 3:0 Schell (41., 59.), 3:1 Endres (67.), 3:2 Springer (82.), 4:2 Wesolowski (87.).

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