Amin Younes imponiert: Ein Tor für Fatih und die anderen

21.2.2021, 20:44 Uhr
Statt ausufernd über sein Zaubertor zu jubeln, hielt Amin Younes ein T-Shirt mit dem Porträt und Namen von Fatih Saracoglu als Erinnerung an die neun Ermordeten des rassistischen Anschlags in Hanau vor einem Jahr in die Kameras.  

© Arne Dedert, dpa Statt ausufernd über sein Zaubertor zu jubeln, hielt Amin Younes ein T-Shirt mit dem Porträt und Namen von Fatih Saracoglu als Erinnerung an die neun Ermordeten des rassistischen Anschlags in Hanau vor einem Jahr in die Kameras.  

Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov.

Neun Namen, neun Menschen. Neun Menschen, die am Samstag nicht die Gelegenheit hatten, in der Sonne zu sitzen, Freunde zu treffen oder Fußball zu schauen. Neun Menschen, die seit einem Jahr tot sind, ermordet von einem Rassisten in Hanau. Neun Menschen, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Das wissen sie auch im Fußball, manchmal. Es gab Vereine, die den Toten gedacht haben.


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Es gab vor allem: Amin Younes, geboren mit einem sogenannten Migrationshintergrund in Düsseldorf, ein deutscher Nationalspieler und einer, der den Terror von Hanau ob seines Aussehens nicht überlebt hätte.

Fußball braucht Haltung

Younes hat am Samstag ein Traumtor geschossen gegen den FC Bayern München und beeindruckte vor allem direkt danach. Younes feierte mit Trikot in der Hand: Fatih Saraçoğlu stand darauf. Ein Tor für ihn und die anderen. "Er hat mir total imponiert", sagte später sein Trainern.

Wahrscheinlich hat Younes auch viele Menschen geärgert. Die, die immer wieder behaupten, dass der Fußball unpolitisch zu sein hat. Aber Fußball braucht Haltung. Das erkennen immer mehr Menschen. Zum Beispiel die Spielerinnen und Spieler, die jüngst für das Magazin 11 Freunde ihre Solidarität mit schwulen Fußballprofis formuliert haben. Mit Glück ist das der neue Fußball.

Zu Geschäften mit Katar? Keine Antwort

Wie der alte Fußball aussieht, konnte man am Abend sehen. Da war Karl-Heinz Rummenigge ins Aktuelle Sportstudio eingeladen. Rummenigge sollte Antworten geben zu vielen Dingen, die da zuletzt schief liefen bei ihm und den Bayern. Zu Geschäften mit Katar, zu Kritik an Experten in Zeiten der Pandemie und so weiter. Er gab keine Antworten. Am Ende des Jahres zieht sich der Funktionär Rummenigge zurück. Man sollte ihn schnell vergessen.

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