Ausgemoorst! Bamberg schmeißt den Coach raus

23.6.2020, 13:11 Uhr
Muss nach nur einem Jahr als Bamberger Head Coach gehen: Roel Moors.

© Nicolas Armer, dpa Muss nach nur einem Jahr als Bamberger Head Coach gehen: Roel Moors.

Dem einstigen Serienmeister aus Oberfranken gelingt es einfach nicht, Stabilität in die Trainerposition zu bringen: Wie der Basketball-Bundesligist am Dienstagmittag bekanntgab, wird Roel Moors - vor der Saison erst als neue Hoffnung für den sich im Umbruch befindlichen Bamberger Kader geholt - in der kommenden Saison nicht mehr Head Coach der Bamberger sein. Auch sein Assistent Thomas Crab wird den Klub verlassen.

„Im Vordergrund der Arbeit des Trainerteams steht immer die Weiterentwicklung der Mannschaft. Leider verlief diese in der abgelaufenen Saison nicht so, wie wir sie uns erhofft haben. Dementsprechend waren auch die Ergebnisse nicht befriedigend. Mit Blick auf die anstehenden sportlichen Aufgaben halten wir es für wichtig, umgehend zu handeln und für klare Verhältnisse zu sorgen“, erklärt Bambergs Sportdirektor Leo De Rycke die einstimmig zwischen Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Sportdirektor getroffene Entscheidung den noch bis zum 30. Juni 2021 gültigen Kontrakt mit dem Belgier und dessen Assistenztrainer vorzeitig zu beenden.

Beide Coaches wechselten vergangenen Sommer zusammen mit Spielmacher Paris Lee von den Giants Antwerpen in die Domstadt, doch es wurde schnell deutlich, dass Moors nicht das komplette Potenzial der Mannschaft herauskitzeln konnte. Phasenweise rangierten die Bamberger während der Hauptrunde, also vor der Corona-Pause, außerhalb der Playoff-Ränge und waren auch zum Zeitpunkt des Lockdowns nur Siebter des Gesamtklassements. Auch Nachverpflichtungen wie der einstige NBA-Spieler Jordan Crawford konnten die enttäuschende Bamberger Saison nicht retten.

Leistungsschwankungen und ein Nachfolger

Diese Leistungsschwankungen setzten sich auch beim BBL-Finalturnier in München nahtlos fort. Nach einem guten Auftaktmatch gegen Berlin, in dem vor allem die Einstellung und Leidenschaft der Mannschaft überzeugte, folgte ein katastrophaler Auftritt gegen Ludwigsburg. Bei den zwei Siegen über Vechta und Frankfurt reichte es dann auch stets nur zu einer ordentlichen Halbzeit. "Wir haben es leider nicht geschafft, genügend Spieler auf ihr Top-Niveau zu bekommen", stellte Moors nach dem Viertelfinal-Aus fest - und muss nun die Konsequenzen dafür tragen.

Wer der Nachfolger auf dem zuletzt brandheißen Bamberger Trainerstuhl - nach dem Abschied von Erfolgscoach Andrea Trinchieri im Februar 2018 versuchten sich (und scheiterten) immerhin vier Übungsleiter - wird, ist noch unklar. Die Verantwortlichen führen bereits intensive Gespräche mit potenziellen Nachfolgern und gehen davon aus, dass in den nächsten zwei Wochen der neue Mann auf der Kommandobrücke vorgestellt werden kann.

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