Außenseiter Club reist mutig nach Stuttgart

27.8.2009, 00:00 Uhr
Außenseiter Club reist mutig nach Stuttgart

© Zink

Am Samstag (15.30 Uhr) gibt es ein Wiedersehen im Gottlieb-Daimler-Stadion, das gerade mal wieder umgebaut wird. Allerdings «nicht auf Augenhöhe», wie Nürnbergs Trainer Michael Oenning anmerkt. Der VfB spielt im wahrsten Sinne des Wortes in einer anderen Liga, in der Champions League nämlich, während sich der Bundesliga-Rückkehrer aus Franken erst wieder an die raue Höhenluft im Oberhaus gewöhnen muss. «Trotzdem freuen wir uns darauf, uns mit diesem Gegner messen zu dürfen», versichert Oenning, der insgeheim natürlich davon träumt, dass sich seine Elf in diesem traditionsreichen Süd-Gipfel für die jüngste 0:2-Heimniederlage gegen Hannover 96 rehabilitieren kann: «Natürlich wollen wir etwas mitnehmen. Ich hoffe, dass wir aus Stuttgart zurückfahren und wieder in der Spur sind. Dass es sehr schwer wird, steht außer Frage.»

Kurskorrektur ist bitter nötig

Drei Spiele, erst ein Punkt, aber schon fünf Gegentore: Die Startbilanz des 1. FCN ist dürftig, eine Kurskorrektur bitter nötig. «Das haben die Jungs auch begriffen. Die Bereitschaft, es wieder gutzumachen, ist sehr hoch», glaubt Oenning, dessen Beförderung zum Cheftrainer sich dieser Tage jährt. Die eine oder andere schwierige Situation musste er seither meistern – bislang hat der Club unter seiner Regie stets die Kurve gekriegt. Die aktuelle Situation vergleicht der Coach mit jener nach dem trostlosen 0:0 gegen den FSV Frankfurt im letzten Herbst, als das große Ziel Wiederaufstieg in unerreichbare Ferne gerückt schien. «Das Hannover-Spiel kann hilfreich gewesen sein», sinnierte er am Donnerstag – wohl auch mit Blick auf die eine oder andere taktisch Änderung, die er für Samstagnachmittag im Hinterkopf hat.

Wie bereits berichtet, erwägt Oenning, in Stuttgart nur eine echte Sturmspitze aufzubieten – vermutlich Angelos Charisteas. Während Torwart Raphael Schäfer und die Vierer-Abwehrkette gesetzt sein dürften, bahnt sich im Mittelfeld eine defensivere Grundausrichtung an – möglicherweise mit Neuzugang Havard Nordtveit auf der «Sechser»-Position und einer weiteren Viererkette mit Peer Kluge, Marcel Risse, Marek Mintal und Thomas Broich. Die mögliche Systemumstellung will Oenning gar nicht allzu hoch hängen, «schließlich stellt man sich taktisch immer auf den Gegner ein. Und wenn eine Mannschaft nur ein System spielen könnte, wäre das ganz schlecht.» Keine Rolle in seinen Überlegungen für Stuttgart spielen Mike Frantz und wohl auch Isaac Boakye, die beide noch angeschlagen sind und erst nach der Länderspielpause wieder angreifen werden.

Offen bleibt, ob bis dahin noch ein Spieler verpflichtet wird – die Namen Ebi Smolarek und Eric Maxim Choupo-Moting kursieren weiterhin im Neuen Zabo. Kommentieren wollen sie weder Manager Martin Bader noch Oenning. Der Coach bekräftigte am Donnerstag allerdings erneut seinen Standpunkt in Sachen Kaderplanung: «Wir haben immer gesagt, dass wir Vertrauen zur Aufstiegsmannschaft haben. Deshalb werden wir kurz vor Transferschluss nicht in Panik verfallen. Wenn wir allerdings durch Zufall richtig gute Qualität dazubekommen könnten, würden wir es machen. Und wenn mir jemand Ronaldo anbietet, nehme ich ihn auch.»

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