Saisonstart in der Bayernliga Nord

Basketball: "Klausi" Thielking-Riechert ist jetzt nur noch Fan des TB Erlangen

30.9.2021, 11:20 Uhr

Heimspiel in der Egon-von-Stephani-Halle, der TB Erlangen empfängt den Gast aus Ingolstadt. Die Stühle am Spielfeldrand sind aufgestellt, die Mannschaften stehen im Kreis und die Heimfans sind bereit, ihre Mannschaft lautstark anzufeuern.


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Diese Anfeuerungen gehen nach dem Anpfiff jedoch in den Trommelschlägen der vier mitgereisten Zuschauer aus Ingolstadt unter.

Keine vier Stunden später steht Klaus Thielking-Riechert im nächstgelegenen Musikgeschäft und kauft seine erste Trommel, die ab diesem Zeitpunkt bei keinem Spiel des TB Erlangen mehr fehlt. Diese kleine Geschichte zeigt die ganze Leidenschaft, die hinter dem Engagement Thielking-Riecherts steckten.

Wer den großen Mann mit dem freundlichen Lachen in der Sporthalle trifft, der lernt ihn als Peron kennen, die sich durch eine sehr positive Art und bedachte Ausdrucksweise auszeichnet. Thielking-Riechert, von seinen Freunden in der Halle, "Klausi" gerufen, zog es einst zum Studieren nach Erlangen. In dieser Zeit begann er in einer Freizeitmannschat des TV Erlangen mit dem Basketball. Über seinen Sohn kam er einige Jahre später zum TB Erlangen, dem er für lange Zeit erhalten bleiben sollte.

"Mann für zu vieles"

Über die Jahre hinweg erfüllte er verschiedenste Aufgaben. Begann er zunächst als Spielfotograf, kümmerte er sich später auch noch um die Internetseite und ums Schiedsrichterwesen. Vor vier Jahren wurde er Abteilungsleiter. Selbst beschreibt er sich als "Mann für alles", im Nachhinein sei er eventuell sogar der "Mann für zu vieles" gewesen, sagt er heute selbstkritisch. Das ist auch ein Grund dafür, weshalb er einen klaren Schlussstrich zieht und keine Ämter im Verein mehr übernimmt.

Seine Nachfolge auf der Abteilungsleiterposition trat Mischal Menden an, generell kam es zu einem größeren Umbruch auf der Führungsebene der Basketballer des TB Erlangen. Thielking-Riechert sieht das sehr positiv. "Es ist Zeit für eine neue Generation, die neue Impulse geben kann, zudem ist die Verantwortung jetzt auf mehrere Schultern verteilt", sagt der 53-Jährige.

Lobeshymnen auf Instagram

Sein Rücktritt aus dem Amt heißt für die Basketballer der TB aber nicht, dass sie ihren langjährigen Wegbegleiter nicht mehr bei den Spielen antreffen werden, denn der macht klar: "Ich werde dem TB als Fan erhalten bleiben und freue mich immer, wenn ich helfen kann oder nach meiner Meinung gefragt werde."

Diese Offenheit und Hilfsbereitschaft sind – neben den Tugenden der Fairness und Zuverlässigkeit – die Gründe für die große Beliebtheit des Wahlerlangers in der Basketballgemeinschaft. "Dennoch glaube ich nicht, vieles in Zukunft zu vermissen", sagt er. Denn die Dinge, die ihm an seiner Arbeit am meisten Spaß gemacht haben, werde er auch weiterhin genießen können. Freude bereiteten ihm besonders der gute Austausch vor und nach den Spielen, der Zusammenhalt und natürlich der Basketball selbst.

In mehr als zehn Jahren Engagement, in denen er sich teilweise zwölf bis 13 Stunden in der Woche mit dem TB beschäftige, erlebt man so einiges. "Besonders bleiben da natürlich die ganzen Aufstiege von der Kreisliga bis in die Bayernliga hängen", blickt Thielking-Riechert zurück.



Auf Instagram bedanken sich alte Weggefährten für den Einsatz des hauptberuflichen Informatikers mit Kommentaren wie "Danke für alles", "wohlverdienter Feierabend" oder "ein Instagram-Kommentar kann den Dank gar nicht beschreiben". Bezogen auf den großen Zuspruch und die Anerkennung, die er für seinen Einsatz bekommt, sagt Thielking-Riechert: "Das geht natürlich runter wie Öl. Es ist toll, diese Anerkennung für die Arbeit zu bekommen, die ich in den letzten Jahren verrichtet habe."

Am Samstag, 2. Oktober, startet die neue Saison des TB Erlangen in der Bayernliga Nord mit einem Auswärtsspiel bei der DJK Schweinfurt, ehe eine Woche später das erste Heimspiel folgt. Spätestens dann werden die Trommelschläge Thielking-Riecherts wieder durch die Egon-von-Stephani-Halle hallen und die Spieler ihren langjährigen Abteilungsleiter als Fan wiedersehen.