74:71 gegen Artland

Es begann mit einem Dunk: Traumstart für die Falcons in neuer Halle

18.9.2021, 20:12 Uhr
Ein historischer Dunk: Jonathan Maier erzielt die ersten Nürnberger Punkte in der neuen Arena mit Autorität.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo Ein historischer Dunk: Jonathan Maier erzielt die ersten Nürnberger Punkte in der neuen Arena mit Autorität.

Jüngere Fans hatten mehr als eineinhalb Jahre auf diesen Moment gewartet, ältere Freunde des Nürnberger Basketballs schon mehrere Jahrzehnte. Auf dem Videowürfel erschienen letztlich zwar nur zwei Punkte, aber als Jonathan Maier den Ball nach 150 Sekunden durch die Reuse drückte, war das nicht weniger als ein historischer Moment für die Falcons und für alle, die sich in Nürnberg jemals für eine angemessene Basketballhalle eingesetzt haben. Auf den ersten Sieg in der Kia Metropol Arena mussten die Fans dann nur noch weitere 37:30 Minuten warten.

Die Nürnberg Falcons haben tatsächlich ihre erste Partie in ihrem neuen, sehr schicken Wohnzimmer gewonnen. Das 74:71 (35:43) hat dabei mit der erstklassigen Spielstätte lange Zeit nicht mithalten können. Überraschend war das nicht. Nach einer Corona-Saison, die für die Mannschaft von Ralph Junge noch ein wenig schwieriger und nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch gesundheitlich bedrohlicher war, hat sich nahezu alles geändert: Geschäftsführer Junge überließ den Platz an der Seitenlinie dem litauischen Rückkehrer Vytautas Buzas, bis auf Center Jonathan Maier und den ewigen Sebastian Schröder wurden alle Leistungsträger ausgetauscht. „Dass wir in jedem Spiel kämpfen", mehr vermochte auch Coach Buzas nicht zu prophezeien.

Schröder sorgt für die Wende

Genauso kam es dann auch in den ersten 40 Minuten im Tillypark. Maiers historischer Dunk war dabei lediglich das 2:8, die Gäste starteten ruhiger, strukturierter und erfolgreicher. Allein Maier fand im ersten Viertel zu seinem Spiel. Der Center war es auch, der zum 10:10 ausgleichen konnte – nur um die Dragons wieder davonziehen zu sehen.

Hatte am Ende nichts mehr zu motzen: Chefcoach Vytautas Buzas.

Hatte am Ende nichts mehr zu motzen: Chefcoach Vytautas Buzas. © Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo

Buzas regte sich derweil über alles auf: Schiedsrichter, seine Spieler und sich selbst. Nachdem er unerlaubterweise vier Importspieler aufs Parkett geschickt hatte, kam Artland zu einem leichten Punkt von der Freiwurflinie. Nürnberg aber blieb zumindest in Reichweite. Und natürlich passte es zu diesem Abend, dass ein echter Nürnberger für die Wende sorgte: Schröder brachte die Falcons mit zwei Dreiern in Folge wieder heran, Dupree McBrayer sorgte ebenfalls mit einem erfolgreichen Distanzwurf für die erste Führung (59:57). Plötzlich spielte Nürnberg Basketball.

Der Topscorer sorgt für die Entscheidung

Ein 66:60 brachte kurz darauf aber keine Vorentscheidung. Es begann eine Phase, in der sich zeigte, was die Falcons oft in anderen Hallen erleben mussten: Dass die Atmosphäre den Unterschied machen kann. Selbst gut 1000 Zuschauer sorgten unter ihren Masken bereits für eine grandiose Stimmung.

In dem Lärm traf zwar die Heimmannschaft nicht mehr, die Gäste allerdings auch nicht - bis Adam Pechacek das Leder zum 72:71 in den Korb streichelte. Nürnberg musste reagieren. Antonio Davis reagierte. Der Topscorer (20 Punkte) zog unter den Korb und sorgte mit 74:71 für einen historischen Sieg in der Geschichte des Nürnberger Sports.

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