Bitter! Brose Bamberg unterliegt Vechta mit 85:86

19.1.2020, 20:22 Uhr
Bambergs bester gegen Vechta: Christian Sengfelder.

© Nicolas Armer Bambergs bester gegen Vechta: Christian Sengfelder.

Mit einer leicht veränderten Startformation - Bryce Taylor startete für Kameron Taylor als Shooting Guard, um das Feld breiter zu machen - erwischten die Bamberger einen guten Auftakt. In der Abwehr verabreichten die Hausherren ihrem Gegenüber die eigene Medizin (viel Druck auf den ballführenden Spieler) und im Angriff agierten die Brose-Boys zielstrebig und mit viel Selbstvertrauen. Vor allem Christian Sengfelder mit fünf Punkten und Bryce Taylor (Dreier) spielten sehr selbstbewusst auf und sorgten für eine schnelle 8:0-Führung.

Rassiges Basketballspiel

In der dritten Spielminute fand dann auch der Gast aus Niedersachsen ins Spiel und sorgte mit seiner Spielweise dafür, dass sich fortan ein rassiges Basketballspiel zwischen beiden Teams entwickelte. Bamberg stand dabei vor allem defensiv weiter sehr gut. Offensiv ging ohne Paris Lee auf dem Feld zwar etwas der Rhythmus verloren, dank beherzter Reboundarbeit am offensiven Brett konnte jedoch stets ein Vorsprung behauptet werden. Gegen Ende des ersten und Anfang des zweiten Viertels gelang es sogar, den Vorsprung erstmals zweistellig zu gestalten - beim 25:13 erreichte Brose in der zwölften Minute seine bis dato höchste Führung.

Doch Vechta wäre nicht Vechta, wenn das Team von Pedro Calles nicht in der Lage wäre, sich von diesem Rückstand zu erholen. Da die Oberfranken sich trotz klarer Führung im eigenen Angriff gegen die starke RASTA-Defense zusehends schwerer taten und - jetzt auch wieder mit Lee auf dem Parkett - weiter ihren Rhythmus suchten, konnten die Gäste ihre Aufholjagd starten. Dabei ließen sich die Rasta-Boys auch vom verletzungsbedingten Aus von Jordan Davis (umgeknickt) schocken und kämpften sich mit einem starken Auftritt wieder bis zum 35:35-Unentschieden. Eine Vechtaer Führung konnte Bamberg aber verhindern und ging selbst dank zweier Freiwürfe ihres besten Spielers, Christian Sengfelder, mit einem 37:35-Vorsprung in die Kabine.

Der Start in Halbzeit zwei stellte ein Spiegelbild der ersten dar. Dank Christian Sengfelder, der seine starke Performance aus den ersten 20 Minuten nahtlos fortsetzte, kamen die Mannen von der Regnitz wieder gut aus den Startlöchern. Auch wenn Brose nach zwei Sengfelder-Dreiern einmal Mehr an der zweistelligen Führung schnupperte (45:37, 24. Min.), waren die Calles-Jungs stets in der Lage, sich ins Spiel zurückzukämpfen. Blitzschnell waren die Vechtaner wieder auf Tuchfühlung zu den Bambergern und hielten so die Spannung in dieser Abschlusspartie des 16. Spieltages weiter hoch.

Bamberg kämpft, zittert erneut und verliert

Immer, wenn es so richtig eng wurde und es darauf ankam, fand Brose allerdings die richtige Antwort. Neben Sengfelder tat sich dabei im Angriff stets ein anderer Bamberger hervor. So sorgten Kapitän Elias Harris, Tre' McLean und Retin Obasohan in kritischen Phasen für wichtige Punkte. Darüber hinaus verstanden es die Jungs von Roel Moors auch, gut in der Verteidigung zu arbeiten und Vechta seiner Stärken zu berauben. Es gelang den Oberfranken in einer ihrer stärksten Phasen an diesem Abend sogar noch einmal bis auf zwölf Zähler (72:60, 34. Min.) davonzuziehen. Aufgeben gehört allerdings nicht zum Wortschatz der Niedersachsen, die erneut eine Aufholjagd starteten und in erster Linie dank Steve Vasturia und Trevis Simpson 61 Sekunden vor dem Spielende plötzlich wieder bis auf 77:78 herangekommen waren.

Im Rund der BROSE ARENA begann wieder einmal das große Zittern und Coach Roel Moors versuchte zumindest auf seine Akteure beruhigend einzuwirken. Nach einer Auszeit des Belgiers gab es zunächst einen Dreier von Bryce Taylor, den Trevis Simpson für Vechta konterte. 43,1 Sekunden vor der Schlusssirene gab es ein unsportliches Foul von Max DiLeo an Paris Lee, der seine Freiwürfe zum 83:80 nutzte. Den Angriff ließen nervöse Bamberger liegen und im Gegenzug netzte Simpson erneut von außen ein - 83:83. In den folgenden Sekunden hatten beide Seiten noch die Chance auf den Sieg. Dieser ging am Ende wieder einmal nach Vechta, da Trevis Simpson nach zwei Harris-Freiwürfen ein AND1 zum 86:85-Sieg auflegte und seine persönliche Glanzleistung damit krönte. Bamberg dagegen verfiel in der Crunchtime wieder in alte Muster und brachte nichts mehr zusammen.

Brose Bamberg: Sengfelder (23 Punkte), McLean (12), Harris (11), Obasohan (9), Lee (8), Atkins (8), Marei (8), B. Taylor (6), K. Taylor, Olinde RASTA Vechta: Simpson (32), Vasturia (19), Young (10), Wainright (7), Kessens (7), Herkenhoff (6), Raffington (4), Murphy (1), DiLeo, Davis, Van Slooten

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