Nachfolger für Stoschek gefunden

Nach zähen Verhandlungen: Erlanger Unternehmen rettet Bamberger Basketball

Sebastian Gloser

Sportredakteur

E-Mail zur Autorenseite

22.5.2023, 17:05 Uhr
Alles Gute für die Zukunft: Michael Stoschek hat seine Nachfolger gefunden, trotzdem sind noch viele Fragen offen bei (Brose) Bamberg.

© IMAGO/Daniel Löb, NN Alles Gute für die Zukunft: Michael Stoschek hat seine Nachfolger gefunden, trotzdem sind noch viele Fragen offen bei (Brose) Bamberg.

Seinen Rückzug bei Bambergs Basketballern hatte Michael Stoschek schon länger angekündigt, Anfang Januar machte der Unternehmer dann nochmal Druck. Binnen eines Monats müsste einer oder mehrere Nachfolger als Gesellschafter gefunden werden, in den folgenden Wochen passierte dann aber: Nichts. Oder zumindest nach außen hin sehr wenig.

Von mindestens drei Interessenten sprachen die Verantwortlichen in der Folge immer wieder, Details zu den Verhandlungen gab es aber nicht. Stoschek hatte seine Anteile zum symbolischen Preis von einem Euro angeboten, dennoch dauerte es nun bis Mitte Mai, bis eine Einigung erzielt werden konnte.

Auch Geschäftsführer Philipp Höhne war zwischenzeitlich etwas nervös geworden, es ging ja nicht nur um eine formale Übergabe der Gesellschafteranteile, sondern auch um die künftige Ausrichtung des Vereins, um finanzielle Spielräume und auch - gerade für die Fans kein ganz unwichtiges Detail - den neuen Namen.

Vereinsname weiter unklar

Unter welchem Namen Bambergs Basketball-Bundesligist in der kommenden Saison antritt, blieb auch am Montag offen, auch diese Frage dürfte nun aber zeitnah geklärt werden. "Ich bin sehr erleichtert, dass nun endlich eine Lösung gefunden wurde und wir in die Zukunft blicken können", ließ sich Höhne in einer Mitteilung des Vereins zitieren, nachdem bekannt geworden war, dass die Erlanger Schraner-Group Stoscheks Anteile übernimmt. Und zwar alleine, nicht zusammen mit anderen Interessenten.

Mit den Experten für Brandmeldetechnik und Unternehmensentwicklung, die ihren Hauptsitz in Erlangen haben, habe sich laut Höhne "noch während der vergangenen Saison eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist". Und: "Gemeinsam haben wir nun einige Herausforderungen zu meistern und es gilt, das wirtschaftlich gute Niveau mindestens zu halten und das sportliche zu erhöhen."

In der laufenden Saison hatte es zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten nicht mehr für die Playoffs gereicht, nach unruhigen Jahren soll es nun wieder bergauf gehen. Höhne bedankte sich ein weiteres Mal für das Engagement Stoscheks in den vergangenen Jahren, auch die Schraner-Group gab sich in der gemeinsamen Pressemitteilung sehr ehrfürchtig: "Wir freuen uns, dass wir innerhalb kürzester Zeit ein pragmatisches Ergebnis erzielt haben", erklärte Stefan Schraner. "Dank des Hauptsponsors Brose kann das Bamberger Basketballteam auf eine Ära von vielen Erfolgen zurückblicken und wir freuen uns, dass Brose in dieser Rolle an Bord bleibt." Der Automobilzulieferer will mindestens zwei weitere Jahre Hauptsponsor bleiben.

Eine kurzfristige Entscheidung

Über die vertraglichen Details der Verhandlungen wurde Stillschweigen vereinbart. Dass die Verhandlungen in den vergangenen Monaten aber alles andere als einfach gewesen sein dürften, lässt sich auch aus der Mitteilung herauslesen. Die Schraner-Group habe "sich kurzfristig entschieden, ein Angebot abzugeben, um das Fortbestehen der Gesellschaft zu sichern", heißt es da. Michael Stoschek zeigte sich froh, ein Unternehmen gefunden zu haben, "das den Bamberger Basketball in seinen Strukturen erhalten möchte". Es bleibt spannend, wie das nun in der Praxis umgesetzt wird.

Keine Kommentare