Club-Gegner Leipzig: Gefährlich mit jedem Körperteil

4.10.2018, 05:24 Uhr
Club-Gegner Leipzig: Gefährlich mit jedem Körperteil

© dpa / Thomas Kienzle

So ist die Lage: Gemessen an seinen Ansprüchen liegt RB Leipzig nach drei Siegen, zwei Remis und erst einer Niederlage im Soll und somit im erweiterten Verfolgerkreis des FC Bayern München. Vor allem das 2:1 im Duell der Retortenklubs bei 1899 Hoffenheim am vergangenen Wochenende lässt Trainer Ralf Rangnick hoffen, den Aufwärtskurs auch dauerhaft beibehalten zu können.

Nach dem 1:4-Dämpfer bei Borussia Dortmund zum Saisonauftakt hatte vor allem die Schmach in der Europa League, in Form einer 2:3-Niederlage gegen den österreichischen Schwesterklub RB Salzburg, für Turbulenzen gesorgt. Den Club haben die Sachsen vermutlich aber noch nicht so recht auf dem Schirm. Denn am Donnerstag steht für Leipzig zunächst noch die zweite Partie in der Europa League beim norwegischen Serienmeister Rosenborg Trondheim auf dem Programm – womöglich verhilft der Kräfteverschleiß Nürnberg zu einem Vorteil.


Beeindruckend: Yussuf Poulsen musste grinsen. Es sei wohl mehr als nur ein Körperteil gewesen, mit dem er den Ball bei seinem zweiten Treffer gegen Hoffenheim über die Linie gedrückt hatte. "Halb Oberschenkel, halb Eier", präzisierte der Angreifer – und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Sechs Pflichtspieltore hat der 24-jährige dänische Nationalspieler wettbewerbsübergreifend nun erzielt. Das ist jetzt schon eines mehr als in der kompletten vergangenen Saison.


Ausbaufähig: Mit der Transferpolitik sei man in diesem Sommer nicht ganz glücklich, verriet Geschäftsführer Oliver Mintzlaff kürzlich. Vor allem, weil man Sebastian Rudy nicht für sich gewinnen konnte. Der vom FC Bayern München zum FC Schalke 04 gewechselte Nationalspieler wäre der ideale Nachfolger für Naby Keita (FC Liverpool) gewesen. "Ursprünglich wollten wir den Kader breiter aufstellen", bemerkte Mintzlaff selbstkritisch, meinte aber: "Solange sich keiner verletzt, sind wir optimistisch."


Im Fokus: RB-Kapitän Willi Orban hat bereits zwei Einsätze für die deutsche U21-Auswahl vorzuweisen. Auf eine Nominierung für das A-Team von Joachim Löw wartet er jedoch vergebens. Am Montag gab der Innenverteidiger nun in einer Videobotschaft bekannt: "Übrigens: Ich bin jetzt auch Nationalspieler – für Ungarn." Geboren wurde Orban in Kaiserslautern. Sein Vater stammt aus Ungarn. Seine Mutter aus Polen, für dessen Nationalmannschaft er auch ein Thema war.


Die Bilanz: Erst viermal standen sich die beiden Teams gegenüber. Viermal in der zweiten Liga. Viermal gewann der Gastgeber. Die Bilanz ist mit jeweils zwei Siegen nach Punkten also ausgeglichen, nach Toren liegt der Club mit 7:6 jedoch knapp vorn.


Man kennt sich: Federico Palacios kam in Leipzig zu seinen ersten beiden Kurzeinsätzen in der Bundesliga, wechselte Anfang des Jahres wegen der besseren Perspektive aber nach Nürnberg. Hier startete der Mittelfeldspieler furios als Vorlagengeber durch, ist aber doch wieder in die Rolle des Ergänzungsspielers gerutscht. Gegen Düsseldorf ist Palacios als Joker nun sein erstes Bundesligator geglückt, womöglich für Club-Trainer Michael Köllner ein Argument, ihn gegen seinen Ex-Klub wieder für die Startelf zu nominieren.

Dort wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Fabian Bredlow zu finden sein. Auch für den FCN-Keeper ist das Wiedersehen mit dem Dosenklub eine Rückkehr. In Berlin aufgewachsen und für BFC Preussen, Lichtenrader BC 25 und Hertha 03 Zehlendorf am Ball, wechselte er mit 17 Jahren für zwei Spielzeiten in die Kaderschmiede der Leipziger, die im Übrigen von einem ehemaligen Club-Profi geführt wird. Per Nilsson, beim 1.FCN zwischen 2010 und 2014 in 73 Spielen (zehn Tore) aktiv, wendet seit Mai 2017 sein Wissen aus einem Sportmanagement- Studium für RB an.

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